Die Lüge Was ist eine Lüge? Eine Lüge ist eine Aussage, die nicht der Wahrheit entspricht. Sie enthält eine falsche Behauptung, die objektiv vom Wissensstand des Aussagenden abweicht. Es gibt bewusste Lügen durch Vortäuschen falscher Tatsachen, unbewusste Lügen durch Selbsttäuschung sowie Notlügen, um Personen nicht unnötig zu belasten. In der Lüge gleicht der Mensch den Raum seiner Fantasie mit seinen Interessenstandpunkten ab. Der durchschnittliche Mensch lügt täglich bis zu 250 mal. Männer lügen schätzungsweise 25% mehr als Frauen.
Erinnerungstäuschungen und Fantasie- oder Fabulierlügen von Kindern bis zum 4./5. Lebensjahr sind Schein-Lügen, in denen sich erlebte Wirklichkeit und Fantasie unwillkürlich oder in spielerischer Absicht durchdringen. Abwehr-, Angst-, Not-Lügen kommern erstmals bei Kindern im 4./5. Lebensjahr vor, später auch Lügen aus Scham, solidarische und heroische Lügen.
Ausgelöst durch äußere Umstände, innere Unsicherheit oder mangelndes Vertrauen, sollen sie Beeinträchtigungen und Strafen abwenden. Eine Lüge zum Zwecke des persönlichen Vorteils oder mit dem Ziel, andere zu schädigen, ist Ausdruck eines gestörten Person-Umwelt-Erlebens. Als aktive bzw. aggressive Formen der Lügen gefährden sie das Leben in der Familie, in der Arbeitsgruppe und der Gesellschaft allgemein. Die Verlogenheit, der gewohnheitsmäßige Gebrauch von Lügen beginnt oft mit Prahlerei und Geltungsstreben zwecks Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen. Die Vieldeutigkeit falscher Aussagen erfordert ein differenziertes erzieherisches Vorgehen, je nach Schwere der Lüge, ihren Motiven, Auswirkungen und zugrundeliegenden Verhaltenstendenzen.
Verhalten während des Lügens Hier sind einige Merkmale, die beim Lügen auftreten. Die Handlungen geschehen meist unbewusst und jeder besitzt andere Merkmale. · Arme verschränken · tiefere Atemzüge · Arme und Beine werden weniger bewegt · kratzen im Gesicht, oft an der Nase · rotes Gesicht (kein sicheres Zeichen) · Lippen lecken · Längeres Überlegen nach Nachfragen · Seufzer · übertriebene Ausdrücke (meist im Gesicht) · wenigere Bewegungen der Augen · häufiges Augenblinzeln · größere Pupillen · Handflächen nach außen drehen · Sprachveränderungen · Hohe Tonlage der Stimme · Zucken der Schultern · Inhalt des Textes und die Mimik sind nicht passend Ein Lügendetektor sucht nach einigen dieser Verhaltensänderungen, zum Beispiel nach einem schnelleren Blutdruck Lügendetektor: Ein Lügendetektor (auch Polygraph) ist ein Gerät, das kontinuierlich den Verlauf von körperlichen Parametern einer zu befragenden Person aufzeichnet. Diese unwillkürlichen Reaktionen sollen theoretisch auf den Wahrheitsgehalt von Aussagen schließen lassen. Tatsächlich ist das Verfahren unter Wissenschaftlern aber sehr umstritten. Bei einem Polygraphen-Test werden mehrere unterschiedliche Körperfunktionen während einer Befragung gemessen und die Messergebnisse fortlaufend aufgezeichnet.
Eine sekundenschnelle, gezielte manipulative Steuerung der aufgezeichneten Werte sollte in der Theorie keinem Mensch möglich sein. Mit äußerer Coolness haben sie aucht tatsächlich nicht viel zu tun. folgende Körperfunktionen werden derzeit erfasst: · Atmung · Pulsschlag · Durchblutung der Finger · Hautwiderstand · Zittern der Finger weitere mögliche und in der Erprobung befindliche Testparameter: · Kleinste kurzzeitige Mimikveränderung · Aufzeichnung der Durchblutung von Gesichtszonen mit einer Infrarot Kamera · Stimmenschwankungen · Neurologische Verfahren Der Test kann praktisch nur im Einverständnis mit der zu vernehmenden Person durchgeführt werden. Wer zu einer Untersuchung gezwungen würde, könnte die Kurven durch absichtliches Verhalten unauswertbar machen. Die kontinuierlich aufgezeichneten Messkurven werden von speziell ausgebildeten Polygraphisten ausgewertet. Strategie der Lüge: Die wirklich wichtigen Lügen werden in der Regel gut vorbereitet.
Hierfür wird als notwendig erachtet, sich strategisch über einen längeren Zeitraum durch Wahrhaftigkeit das Vertrauen des Gesprächspartners zu erschleichen und so eine Reputation besonderer Loyalität und Glaubwürdigkeit herzustellen, um dann für den entscheidenden Augenblick, wenn es um den großen Vorteil für das eigene Fortkommen geht, die Lüge zu setzen. Es kommt darauf an, in dieser entscheidenden Lüge, sich selbst treu zu bleiben. Nur wer mit gutem Gewissen lügt, lügt gut. \"Wer nicht lügen kann, weiß nicht, was Wahrheit ist\" (Friedrich Nietzsche in \"Also sprach Zarathustra\").
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