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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die landwirtschaft und die industrielle revolution



Die Landwirtschaft gehört als Verbindungselement in diese Spirale von Ursache und Wirkung. Ohne Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft wäre das Bevölkerungswachstum und damit die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen.
Alle bisher grossen Kulturen waren Agrargesellschaften gewesen. Von einer Agrargesellschaft sprechen wir, solange die Landwirtschaft der weitaus wichtigste Sektor der Volkswirtschaft ist. Das war auch in Europa noch bis etwa um 1850 der Fall. Eine Ausnahme bildete Grossbritannien.
Die Landwirtschaft wurde als vorherrschender Sektor von der Industrie abgelöst. Die Agrargesellschaft wandelte sich zur Industriegesellschaft.
1.2.1 Modernisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft
Vor der Industriellen Revolution
Die vorindustrielle Gesellschaft kannte höchstens eine geringe Ertragssteigerung der Böden, die über sehr lange Zeiträume erzielt wurde. Im Rahmen eines Lebensalters mussten die Menschen praktisch mit dem Nullwachstum der Produktivität leben. Die Düngung bildete den eigentlichen Engpass der vorindustriellen Landwirtschaft. Den Dünger lieferten die Fäkalien von Mensch und Tier, deren Zahl wiederum durch den gleich bleibenden Bodenertrag beschränkt blieb.
Zum einen wurde noch im 18. Jahrhundert:
. Die landwirtschaftliche Fläche ausgeweitet,
. Sumpfgebiete wurden trockengelegt
. Versteppte Landstriche wurden fruchtbar gemacht
. Rationalere Bewirtschaftung; die Dreifelderwirtschaft wurde aufgehoben, die den Bauern mehr oder weniger vorgab, was sie wann anzupflanzen hatten.

Der Bau von Jauchegruben
Bisher war der Harn des Viehs nutzlos im Boden versickert. Nun wurde dieser wertvolle organische Stickstoffträger in Gruben aufgefangen und dem Wiesland zugeführt.
Die Einführung der Sommer-Stallfütterung
Durch die ganzjährige Stallhaltung verdoppelte sich einerseits die zum gezielten Düngen verfügbare Menge an Stallmist. Andererseits verminderte die Stallhaltung die Verluste auf Weiden, die entstanden, wenn die Tiere das Futter zertrampelten.
Die Einführung der Blattfrüchte Klee, Kartoffel und Zuckerrübe
Insgesamt setzten die verschiedenen Neuerungen in der landwirtschaftlichen Technik über positive Rückkoppelung ein Wachstum in Gang, wie es in der Geschichte bislang einmalig gewesen war.
In der Landwirtschaft lief eine evolutionäre Entwicklung ab, die nicht zuletzt auf der besseren Nutzung bereits vorhandener Mittel beruhte. (Agrarrevolution)
Die Mechanisierung
Viele Erzeugnisse der Metall- und Maschinenindustrie verbesserten die Anbaumethoden. Der Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft wurde immer üblicher.
Der Einsatz von Kunstdüngern
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde zunehmend Kunstdünger eingesetzt. Dabei führten die Bauern dem Boden zusätzlich Stickstoff und Phosphate zu.
Planmässige Züchtung von Pflanzen und Tieren
Durch die Evolutionstheorie von Darwin und die Erkenntnisse von Mendel gelang es, ertragreichere und widerstandsfähigere Pflanzenarten und Tierrassen zu züchten.
Rationalisierung der Viehhaltung
Die Erzeugung von Fleisch- und Milchprodukten konnte gesteigert werden, indem man neue und leistungsfähigere Tierrassen in Ställen hielt. Man setzte ausserdem Kraftfutter ein.
Die Einbeziehung der Landwirtschaft in den Markt
Früher war der grösste Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in der Familie gebraucht worden. Heute hingegen ernährt ein einzelner Bauer über hundert Menschen.
Die Subsistenzwirtschaft erzwang selbst den Anbau von Pflanzen, die in einer bestimmten Gegend schlecht gediehen. Nach der Agrarrevolution hingegen arbeiteten die Leute fast nur noch für den Markt. Die Folge war, dass sich die Gegend Europas und Nordamerikas auf jene Erzeugnisse spezialisierte, für die sie die am besten natürlichen Bedingungen aufwies.
1.2.2 Der Einfluss der Landwirtschaft auf die industrielle Entwicklung
Sehr weit reichende Folgen hatte die Mechanisierung auf die Landwirtschaft. Sie setze sehr viele Arbeitskräfte frei. Diese Menschen waren bereit, für einen kleinen Lohn unter fast jeder Bedingung die Arbeit in der Fabrik aufzunehmen.
Zweitens belebte die Mechanisierung die Eisennachfrage. Bei den meisten landwirtschaftlichen Geräten ersetzten allmählich Eisenteile die Holzteile. In die gleiche Richtung wirkte die vermehrte Verwendung von Pferden als Zugtieren, die Hufen brauchten.
Die Landwirtschaft galt ausserdem als Kapitallieferantin für neue Unternehmen. In Grossbritannien hatten vor allem die Grossgrundbesitzer dank der neuen Anbautechniken im 18. Jahrhundert ihre Gewinne beträchtlich steigern können.

 
 

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