Die kubanische Revolutionsbewegung, hier am Beispiel ihrer eigentlichen Führerfigur Che Guevara vorgestellt, war zweifellos eine der bisher erfolgreichsten Revolutionsarmeen weltweit. Diese Tatsache beruht vor allem aber auch auf die Umstände, die zu Zeiten der Revolution Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in Kuba herrschten.
Auslöser der Kubanischen Revolution waren die wirtschaftliche und politische Abhängigkeit Kubas von den USA sowie die korrupte Diktatur Batistas.
1953 hatte sich eine starke Opposition gegen diese Missstände in Gewerkschaften und Universitäten gebildet. Die schon seit langer Zeit von den Großgrundbesitzern unterdrückten armen Bauern unterstützten die Revolutionsarmee. Ihr gelang es, den kubanischen Staat zu revolutionieren und das System des Kommunismus einzuführen. Diese Bewegung, bzw. Che Guevara wollte ein sozialistisches Amerika nach Beendigung der Revolution umsetzen, einen völligen Umsturz auch der menschlichen Lebensweise, da er der Überzeugung war, dass ein sozialistischer Staat nur dann möglich sei, wenn es gelang, einen "neuen Menschen" zu schaffen, der bereit war sein eigenes Wohl unter das Wohl der Gemeinschaft zu stellen, der nicht durch aggressives egoistisches Verhalten danach trachtete, seine eigene Position zu verbessern, sondern dazu bereit war, für seine Mitmenschen einzustehen. Che Guevara selbst lieferte seinen Mitstreitern hierfür ein nahezu perfektes Beispiel, er zeichnet sich aus durch Selbstlosigkeit und eiserne asketische Lebensweise, für seine Dienste bezog er den Minimallohn.
Jedoch verlief nach dem Umsturz und der Einführung des Sozialismus in Kuba wenig nach den Vorstellungen Che Guevaras. Fidel Castro, der nominelle Führer der Revolution, bemerkte nämlich rasch, was für eine mitreisende Wirkung Che Guevara auf die Bevölkerung des Landes hatte, und bekleidete ihn daraufhin umgehend mit dem Amt des Polizeichefs, in welchem er faktisch politisch entmündigt war. Von nun an ereigneten sich die politischen Ausrichtungen Kubas gegen die Ansichten Che Guevaras. Es war zu beobachteten, wie die Führungen des nun sozialistischen Kubas und auch anderer sozialistischer Länder wie Russland für sich selbst großen Reichtum sicherten, während weiterhin große Teile der Bevölkerung in Armut lebten. Diesen Dissens mit seiner eigenen Überzeugung trug er auch sehr direkt nach außen, was auf Drängen der Sowjetunion dann wohl auch dazu führte, dass er dazu gezwungen wurde, alle Ämter niederzulegen.
Entschlossen, weiterhin politisch aktiv tätig zu sein, unterstützte er Revolutionsbewegungen in Kongo und Bolivien, welche allerdings fehlschlugen. Er kehrte daraufhin desillusioniert nach Kuba zurück.
Che Guevara war Fidel Castro, obwohl dieser Guevaras Hoffnungen auf ein wahres kommunistisches, freies Kuba zerstört hatte, aufgrund seiner strengen Selbstdisziplin immer noch ergeben.
Guevara nahm einen Auftrag Castros an, mit einer versprochenen Armee aufzubrechen, um den lateinamerikanischen Kontinent zu einem sozialistischen Reich zu vereinen.
Die versprochene Armee blieb jedoch aus, und so geriet Che Guevara mit einer Gruppe von ca. 40 Revolutionären in einen Hinterhalt, der von 200 CIA-Agenten gestellt wurde, und fand so seinen Tod.
Diese Niederlage der Menschlichkeit, obsiegt vom Macht- und Einflusstrieb des Menschen, lässt die Frage aufkommen, ob die bisher vielversprechendste Revolution in Kuba, wo der Sozialismus unter Castro auch heute noch praktiziert wird, letztendlich nicht doch gescheitert ist.
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