3.1 Allgemeines
Die eigentliche von der OECD entworfene Studie, wird noch durch weitere nationale Studien ergänzt, die dann auch mehr mit dem Lehrplan in Verbindung stehen. In der nationalen Studie wurden in der Bundesrepublik etwa 50.000 Schüler von 1.280 der verschiedensten Schulen getestet. Aus diesen Testergebnissen kann das mit der Auswertung beauftragte Max - Planck - Institut sowohl schul- als auch bundeslandbezogene Ergebnisse vorstellen. Diese Ergebnisse werden etwa im Sommer 2002 veröffentlicht.
Die Hauptstudie erstreckt sich jedoch über 6 Jahre, da es drei einzelne Studien gibt, die ihr Gewicht abwechselnd auf die verschiedenen Prüfungsbereiche
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legen. PISA 2000 legt ihr Hauptaugenmerk auf den Bereich des Leseverständnisses.
PISA 2003 wird die Hauptkomponente der Mathematik - Bereich darstellen, wobei PISA 2006 dann die Naturwissenschaften übernimmt. Die Fragen werden bestehen aus einem Mix von Fragen mit "Multiple - Choice" - Antworten und Fragen, für die, die Schüler eigene Antworten formulieren müssen.
Des weiteren müssen die befragten Schüler noch einen Fragebogen mit Angaben zur Person ausfüllen, um dieses bei den Ergebnissen zu berücksichtigen, genauso wie die Schulleiter auch einen Fragebogen mit Angaben zur Schule ausfüllen müssen.
3.2 Alter der Getesteten
Das Alter der Getesteten liegt bei 15 Jahren. Der Grund hierfür ist der, dass die Urheber die Fähigkeit das Gelernte auf den Alltag zu übertragen von allen Schülern testen wollen, und nicht nur derer die, die Pflichtschulzeit durch den Besuch der Oberstufe verlängern. Es sollte möglichst die Gesamtheit der Schüler überprüft werden und nicht nur ein kleiner ausgewählter Teil der Elite.
3.3 Welche Fächer wurden getestet?
Diese Abgrenzung kann man leider nicht genau festlegen, da es, wie gesagt, nicht das erklärte Ziel ist, einen curricularen Vergleich herzustellen. Ein besonderes Augenmerk wurde allerdings auf die Bereiche Leseverständnis, Mathematik und Naturwissenschaften gelegt (siehe hierzu auch den Anhang und den Punkt 3.1).
3.4 Ergebnisse der Studie im internationalen Vergleich
Bei der international durchgeführten Studie wurden 265.000 Schüler und Schülerinnen aus 32 Ländern getestet. Die finnischen Schüler erreichten hierbei die besten Ergebnisse, auch die Japaner und die Koreaner konnten vor allem in dem mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich sehr gute Ergebnisse erzielen. Zudem zeigt die Studie auch, dass in diesen Ländern der Leistungsunterschied, zwischen den Leistungsstärksten gegenüber den Leistungsschwächsten um einiges geringer waren als die Leistungsdisparitäten
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in den Ländern, deren Schüler die hinteren Plätze belegten. Das liegt in Deutschland vor allem daran, dass die Unterschiede zwischen den
unterschiedlichen Schulformen erheblich sind. Die Leistungen der Deutschen blieben generell unter dem OECD Durchschnitt. Da die Studie besonderen Wert auf das Leseverständnis legte, kann man nun eine gute Unterscheidung zwischen den Ländern bzw. Regionen vornehmen. So lässt sich aus den einzelnen Befragungen erkennen, dass 10 - 15% der Schüler aus den fortgeschrittensten Ländern, also die, die an der PISA - Studie teilnehmen, ein erstklassiges Leseverständnis haben. In Australien, Kanada, Finnland, Neuseeland und im Vereinigten Königreich liegt der Prozentsatz zwischen 15% und 19%. Am anderen Ende liegen etwa 6% der gesamten Schüler die das Leseverständnis eines Grundschülers haben. Sie schaffen es grade noch das Hauptthema eines Textes zu identifizieren. Eine weitere Segmentierung lässt sich auch zwischen den Geschlechtern aufstellen. Während es den Mädchen leichter fällt einen bisher unbekannten Text aufzunehmen und danach korrekt wieder zu geben, liegen die Stärken der Jungen eher im naturwissenschaftlichen Bereich.
Die nun folgenden Ergebnisse haben eher einen sozio - ökonomischen Hintergrund. 25% aller Schüler geben zu, dass sie die Schule als einen Ort ansehen, zu dem sie ungern hingehen. In Belgien, Frankreich,
Kanada, Ungarn, Italien und den USA reicht dieser Anteil von 35% bis 42%. Diesen Aspekt werde ich später im fünften Punkt noch mal genauer ausführen, da sich hier ein signifikanter Denkansatz zur Lösung der Bildungsprobleme ergibt. Weitere Unterschiede liegen darin, dass Schüler mit besserem sozialen Umfeld dazu neigen bessere Ergebnisse zu erzielen, als jene, die weniger privilegiert sind.
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