Auf Grund der oben genannten Vorfälle versuchten die Bauern sich durch den Eintritt in eine staatlich propagierte Kollektivierung, eine sogenannte Kolchose, zu retten. Der Staat forcierte seit 1928 diese Kollektivierung, teils mit brutalem Zwang, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Die Russen merkten nicht, dass sie sich damit ein Eigentor schossen, denn mit der Zerstörung des traditionellen Bauerndaseins und mit der durch die Kollektivierung verbundenen Umwälzung der Agrarverhältnisse, sanken die Ernteerträge drastisch. Die staatlichen Zwangseintreiber nahmen keine Rücksicht auf schlechte Ernteerträge, darum kam es auch in den Wintern 1931/32 und 1932/33 zu Hungersnöten, welche vor allem auf dem Land Millionen von Opfern forderte.
Durch diese Umstände waren die Bauern nicht mehr gewillt, so hart und soviel, zu arbeiten. Sie resignierten und dadurch stockte auch die Landwirtschaft. Selbst geringe Arbeitsleistungen konnten nur noch mit Hilfe von Zwangsmassnahme erreicht werden. Kollektivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft brachten also keine Ertragsersteigerung, jedoch wurde die Marktleistung innert 10 Jahren verdreifacht.
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