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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die ausprägungen der wirtschaftskrise



Am Anfang handelte es sich um eine Finanz und Vertrauenskrise.
An den asiatischen Kapitalmärkten werden 50% aller Aktien von Kleinanlegern gehalten - im Unterschied zu Europa, wo institutionelle Anleger die Märkte dominieren. Darum ist es leicht verständlich, daß bei einem großen Vertrauensverlust in die Kapitalmärkte die Kleinanleger turbulent reagieren und so


durch sogenannte Panikverkäufe das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage gravierend stören.
So kam es, daß an den Kapitalmärkten Asiens erdrutschartige Verluste erwirtschaftet wurden. Der Wert der Wertpapiere sank im Durchschnitt um über 50%.
Diese anfängliche Finanz und Vertrauenskrise hat sich später in eine richtige Wirtschaftskrise ausgeweitet.
Innerhalb weniger Wochen hatte man in den betroffenen Gebieten mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen.
Auch die Löhne sanken um durchschnittlich 30%.
Im Frühjahr 97 waren 58 von 91 Banken in Thailand geschlossen worden, nachdem bekannt geworden war, daß die Auslandsschulden des Landes mit 90 Milliarden Dollar an die 50 Prozent seines Bruttosozialprodukts erreicht hatten. Noch dazu handelte es sich zu einem großen Teil um kurzfristige Kredite, die langfristig in Immobilienspekulationen angelegt waren.
Doch der Abfluß von Geldkapital hielt an, die Währungsreserven schmolzen praktisch auf Null. Anfang Juli sah sich die Regierung in Bangkok schließlich gezwungen, den seit Jahrzehnten festen Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar freizugeben. Daraufhin fiel der thailändische Baht um 27 Prozent gegenüber der amerikanischen Währung ab.
Während des wirtschaftlichen Wachstumsbooms der 80er Jahre nahmen Unternehmen und Privatpersonen in den südostasiatischen Ländern immense Summen von Krediten meist in US Dollar auf, weil diese weniger Zinsen kosteten als Kredite in der heimischen Währung.
Als aber Mitte 1995 der Wechselkurs des US Dollar gegebüber den meisten anderen Währungen anstieg, stiegen entsprechend auch die Wechselkurse der an den US-Dollar gebundenen Währungen. Dadurch wurden die Waren dieser Staaten am Weltmarkt zunehmend teurer.

Ab Anfang 1997 gelangten die internationalen Banken und Währungshändler immer stärker zur Überzeugung, daß die betroffenen asiatischen Währungen überbewertet waren und die Bindung an den US-Dollar aufgeben müssten, um die Exportbedingungen ihrer Waren auf dem Weltmarkt wieder zu verbessern.
Die Regierungen wehrten sich gegen eine solche Abwertung, als ihnen klar wurde, daß durch eine Abwertung die Zins- und Rückzahlungen der in US-Dollar gemachten Schulden in einheimischer Währung erheblich erschweren würden und der heimischen Wirtschaft einen schweren Schaden zufügen könnte.
Die Regierungen versuchten durch die nationalen Banken ihre Reserven an US-Dollars zu verkaufen, doch da auch diese Reserven begrenzt waren, mußten sie bald den Kampf aufgeben.
Zuerst wurde der thailändische Baht vom US-Dollar abgekoppelt, bald darauf folgten Malaysien und Indonesien.
Weil sich diese Staaten nicht mehr in der Lage sahen, die Krise aus eigener Kraft zu bewältigen,riefen sie den IWF zu Hilfe. Von diesem wurde aber, um Kredite in der Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar zur Stabilisierung ihrer Währung zu gewähren, den Staaten mehr oder minder ihre Wirtschafts-politik diktiert: Höhere Zinsen gegen den Verfall der Währungen, Liberalisierung und Öffnung der Märkte und eine Reformierung des Bankensystems.

 
 

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