Es wird berichtet, dass er ein sehr argwöhnischer und jähzorniger Mann gewesen sei. Selbst seine Mutter habe beklagt, dass er immer über die "Dumme Welt und das menschliche Elend" lamentierte. Anscheinend hatte Schopenhauer den Eindruck, seine Mitwelt wolle ihm Böses antun. Aus diesem Grund versteckte er seine Wertgegenstände in seiner Wohnung sehr sorgfältig und hatte auch immer eine Waffe an seinem Bett liegen. Er war ein leicht reizbarer Mann, der sogar tätlich werden konnte. Er hatte eine durch und durch pessimistische Grundeinstellung dem Leben gegenüber. Trotzdem oder sogar aus diesem Grund begründete er eine "Ethik des Mitleids".
Sein Werk
Bereits im Titel seines Hauptwerks \"Die Welt als Wille und Vorstellung\" verdeutlicht Schopenhauer die Grundidee seiner Philosophie. Schopenhauer stimmt mit der Auffassung Kants überein, dass der erkennende Mensch die Welt nur innerhalb seiner Vorstellung erfährt, d. h. dass die Welt durch die Erkenntnisweise des Subjekts bedingt ist. Im Gegensatz zu Kant gibt es jedoch für ihn etwas diesen Vorstellungen Zugrundeliegendes und damit unabhängig von aller Erfahrung und Erkenntnis Bestehendes, das Schopenhauer \"Wille\" nennt . Der Wille ist kein Ziel oder eine Absicht, sondern eine Art alles durchdringende Kraft, das innere Wesen der Dinge und die Triebkraft der Natur. Als \"Ding an sich\" liegt der Wille zwar der gesamten Wirklichkeit zugrunde, aber er erscheint stets in einzelnen Willensphänomenen, die Manifestationen dieses einen Willens sind.
Der Grundgedanke seiner Lehre ist in seinem Hauptwerk, das mit großem Scharfsinn und großer Gelehrsamkeit abgefasst ist und sich durch seinen klassischen Stil vor den Werken der meisten Philosophen vorteilhaft auszeichnet, niedergelegt. Er lehrte, dass allen Einzelerscheinungen, wie sie dem Menschen subjektiv wahrnehmbar sind, ein Objektives, ein Ding an sich zugrunde liege: der Wille; er betätigt sich unbewusst im Pflanzen- und Mineralreich, bewusst im höheren und niederen Tier. Dieser Wille ist aber im Grunde etwas Nichtseinsollendes. Das Leben ist voller Leiden, die Welt enthält mehr Pein als Lust, es geht nie ohne Kampf und Schmerz vonstatten. Wer erkannt hat, dass der Wille zum Leben in dieser Welt des Scheins Mangel, Jammer, Qual und Tod sei, sucht die Erlösung durch Verneinung des Willens zum Leben. Diese Resignation, die im Buddhismus ihren Ursprung hat, lag zum Teil in Schopenhauers leicht melancholischer Natur begründet und wurde durch mancherlei schlimme Lebenserfahrung gefördert. Schopenhauers Gedanken beeinflussten F.
Nietzsche und R. Wagner nachhaltig.
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