Der Vertrag mit Russland stellte sich für China allerdings bald als wenig nützlich heraus.
Vor allem die Imperialen Großmächte, zu denen inzwischen auch Deutschland gehörte, machten sich relativ wenig Sorgen um das Bündnissystem.
Unter der ehrgeizigen Politik Kaiser Willhelms II. wollte Deutschland seine Position in China demonstrieren und er zwang die chinesische Regierung, angeblich als Entschädigung für die Ermordung deutscher Missionare, Deutschland das Gebiet Kiautschou (Jiaozhou) für 99 Jahre zu verpachten. Russland gewährte China keine Unterstützung sondern nutzte die Chance, um an eisfreie Häfen zu kommen. Russland erzwang somit in einer russisch - chinesischen Konvention von China die Verpachtung der Liaodong Halbinsel mit den Häfen Port Arthur und Dalian.
Die Verpachtung von Gebieten in China für Russland und Deutschland löste bei den anderen Großmächten eine Kettenreaktion aus. Frankreich erzwang die Verpachtung eines Flottenstützpunktes in der Bucht von Quangzhou und England pachtete die Bucht von Weihaiwei und die Halbinsel Kowloon (Hongkong).
Als nun auch Italien einen Versuch machte eine Verpachtung zu erzwingen, beschloss China militärische Schritte einzuleiten, woraufhin Italien die Forderung zurückzog.
Allerdings war China nun in de facto in Einflusssphären geteilt:
Die Randgebiete des Nordens, die Mongolei und die Mandschurei galten als russische Provinz, die nordchinesische Provinz Shandong als deutsches und die Provinzen Zentralchinas als britisches Einflussgebiete. Die Küstenprovinzen Fuijan als japanische und die südchinesischen Provinzen Yunnan und Quangxi als französische Einflusssphären.
|