Der Kameralismus sei die Bezeichnung für die spezielle Ausformung des Merkantilismus in Deutschland ist die allgemein gängige Eingangsformulierung in den Lehrbüchern, obwohl der Kameralismus strenggenommen eigentlich ein Oberbegriff ist. Eine mögliche ,,Übersetzung\" wäre Staatswirtschaftslehre. Der Begriff leitet sich von lat. camera, die für den fürstlichen Haushalt zuständige Behörde, ab und deutet damit die entscheidenden Zielsetzung der Lehre an, nämlich das Wohlergehen der Staatsschatule. Dazu gehören auch juristische und verwaltungstechnische Probleme, die der Begriff Kameralismus ebenfalls umfaßt.
Um die unterschiedliche Schwerpunktsetzung im Vergleich zu den westeuropäischen Ländern nachvollziehen zu können, ist es wichtig, die besondere Ausgangssituation, die in Mitteleuropa herrschte näher in Augenschein zu nehmen.
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