Unter Boris Jelzin wurden in Russland Teile der Wirtschaft privatisiert und demokratische Reformen durchgeführt. Beide verfehlten jedoch ihr Ziel und führten zum Zusammenbruch der Wirtschaft, hohen Inflation und politischen Destabilisierung. Nach dem Amtsantritt Wladimir Putins 2000 hat sich die politische und wirtschaftliche Lage des Landes etwas stabilisiert.
Ein international beachteter Konfliktherd bleibt jedoch die Situation in der abtrünnigen Republik Tschetschenien, in welchem Kreise um den Feldkommandeur Schamil Bassajew und Aslan Maschadow (8. März 2005 von den russischen Kräften getötet) eine Abspaltung Tschetscheniens unter islamistischen Vorzeichen anstreben. Die gegen die Tschetschenen vorgehenden russischen Militärs und die tschetschenischen Regierungstruppen verletzen häufig die Menschenrechte der tschetschenischen Zivilbevölkerung.
Aufgrund der Geiselnahme in einer Schule im nordossetischen Beslan, die nach den Präsidentschaftswahlen in Tschetschenien von tschetschenischen Freischärler verübt wurde und wo hunderte Schüler ums Leben kamen, wurden von Präsident Putin Maßnahmen zur Stärkung der Terrorabwehr eingeleitet, die demokratische Mechanismen erheblich einschränken.
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