2.1.1 Beschreibung des Krankheitsbildes
Bulimie ( griech. "Ochsenhunger") welche auch als Ess-Brech-Sucht bekannt ist, ist eine Essstörung, die durch den ständigen Wechsel von Fressanfällen und Versuchen der Gewichtsreduzierung geprägt wird.
Typisch für diese Fressattacken ist der Verlust der Selbstkontrolle, der die Betroffenen beträchtliche Mengen an Lebensmitteln vertilgen lässt. In einem bestimmten Zeitraum (z.B. innerhalb von 2 Stunden), wird eine bestimmte Menge Nahrung verzehrt, wobei diese Menge erheblich größer ist als die Menge, die die meisten Menschen in dem selben Zeitraum unter den selben Bedingungen essen würden. Die Betroffenen verspüren währenddessen das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Ihnen ist es weder möglich mit dem Essen aufhören zu können, noch Kontrolle über die Art (vor allem sehr kalorienreiche Lebensmittel) und Menge zu haben.
Nach dem Verzehr dieser extrem hohen Menge an Kalorien überfällt die Bulimiker eine krankhafte Angst vor einer möglichen Gewichtszunahme. Aus diesem Grund wird das Essen hinterher absichtlich erbrochen oder es werden andere Maßnahmen ergriffen (Missbrauch von harntreibenden Mitteln oder Abführmitteln, Fasten, übermäßige körperliche Betätigung), um die Gewichtszunahme zu verhindern. Diese Verhaltensweisen versuchen die Erkrankten vor ihren Mitmenschen zu verheimlichen, da sie sich verständlicherweise dafür schämen. Da sie gemeinsame Mahlzeiten mit anderen Menschen vermeiden bzw. scheinbar "normal" essen, bleiben Bulimiker häufig lange Zeit unerkannt.
Die Betroffenen können unter-, normal- oder übergewichtig sein. Die beschriebenen "Fressattacken" und das Kompensationsverhalten kommen mindestens drei Monate lang wenigstens zweimal pro Woche vor. Die Figur und vor allem das Körpergewicht haben bei den Betroffenen erheblichen Einfluss auf die Selbstachtung.
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