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wirtschaft artikel (Interpretation und charakterisierung)

Bodenerosion durch wind



Die Bodenerosion durch Wind basiert auf einer simplen Kettenreaktion verschiedener Vorgänge: Zunächst werden Bodenteilchen unter der Einwirkung des Windes in Bewegung gesetzt. Beim Wiederaufprall üben diese Teilchen auf den Boden einen starken Druck aus und schlagen immer mehr Teilchen aus der Oberfläche, welche nun ebenfalls in diesen Turnus involviert werden.
Entscheidende Einflussgrössen sind nebst der Windgeschwindigkeit und -richtung die Bodenfeuchtigkeit und vor allem die Form des Geländes. Winderosion tritt auf der windzugewandten Seite und der Oberseite von Hügeln auf, während sich auf der Lee-Seite häufig Material ablagert. Im Extremfall kann es zu Wanderdünen kommen.
Die Methoden zur Bekämpfung der Erosion durch Wasser sind oft auch gegen die Erosion durch Wind nützlich. So wird zum Beispiel auch hier Strip Cropping angewandt und Strohmulch hemmt natürlich auch Einwirkung von Staubpartikel auf die Bodenoberfläche.
Die wichtigste Methode ist jedoch das Erstellen von Bodenschutzanlagen, welche im Gegensatz zu den kulturtechnischen Massnahmen gegen die Erosion durch Wasser auch ökologisch sehr wertvoll sind.
Solche Bodenschutzanlagen bestehen aus Bäumen, Füllhölzern und Büschen und sind mindestens 8 Meter breit. Ihre Wirksamkeit hängt in erster Linie von der Höhe und der Durchlässigkeit ab. Hinter zu dichten Hecken sinkt der Luftstrom rasch wieder ab und es kommt zu Wirbelbildung. Unterbrechungen der Hecken wie zum Beispiel Feldzufahrten müssen in schrägem Winkel angelegt werden, weil es sonst zu einer Düsenwirkung kommen kann, welche die Windgeschwindigkeit lokal stark erhöhen würde.
Wenn die Zusammensetzung dieser Windschutzhecken nicht zu einseitig ist und der natürlichen Umgebung entspricht, stellen sie wertvolle Biotope dar, die oft auch einer grossen Fauna Lebensraum bieten.

Letztlich läuft die Erosionsproblematik auf folgende Faustregel hinaus: Es darf nicht mehr Boden verloren gehen, als jedes Jahr neu gebildet wird, und das ist höchstens 0.1 Millimeter pro Jahr. Bei Verlustraten von 10 bis 15 Zentimetern jährlich in Extremgebieten, ist das nicht sehr viel, vor allem wenn man bedenkt, dass 1 Millimeter Bodenverlust pro Hektar etwa 15 Tonnen Abtragsmaterial entspricht. 7

 
 

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