Nachkriegsmoderne Ost>
Erbaut von verschiedenen Kollektiven 1961-73
Der Alexanderplatz, so genannt seit dem Besuch Zar Alexanders I. 1805, hatte sich noch bis in die Mitte des 19. Jh. seinen vorstädtischen Charakter bewahrt. Hier wurden die Viehmärkte abgehalten, und die nahe liegenden Kasernen nutzten das Areal als Exerzier- und Paradeplatz.
Erst mit dem Bau der S-Bahn 1882, der Zentralen Markthalle 1886, dem Kaufhaus Tietz 1904-11 und der U-Bahn seit 1913 entwickelte sich der \"Alex\" zum wichtigsten Verkehrs- und Einkaufszentrum für die östlichen Stadtteile Berlins. Sein Wahrzeichen war die bronzene \"Berolina\". Durch den Ausbau des U-Bahn-Netzes und das tägliche Verkehrschaos wurde 1928 die Umgestaltung des Platzes angeregt. In seiner Mitte entstand ein Kreisverkehr, die Neubebauung nach Plänen von Peter Behrens konnnte jedoch nur in der westlichen Hälfte realisiert werden.
Seine heutige Gestalt erhielt der Alexanderplatz nach den verheerenden Kriegszerstörungen erst ab den 60er Jahren. Der Platz wurde um ein Vielfaches vergrößert und verlor seinen geschlossenen Charakter zugunsten einer amorphen und ausufernden Brache. Das Kerngebiet wurde zur Fußgängerzone, der Verkehr wird über vielspurige Straßen um den Platz herumgeführt.
Nach der Wiedervereinigung herrschte unter West-Berliner Entscheidungsträgern über die (nicht vorhandenen) städtebaulichen Qualitäten Einigkeit - ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, dessen Siegerentwurf (Hans Kollhoff) den Abriß eines Großteils der heutigen Bebauung und die Errichtung von 13 Hochhäusern vorsieht. Doch ob das Projekt jemals realisiert wird, steht in den Sternen. Jenseits aller Geschmacksfragen muß man jedoch konstatieren, daß der Alexanderplatz der mit Abstand monumentalste innerstädtische Platz in Deutschland ist. Und auch das ist eine Qualität.
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