Platons Werk hat die gesamte Geschichte der abendländischen Philosophie nachhaltig beeinflusst. Seine Akademie blieb bis 529 n.Chr. bestehen. Sie wurde auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Justinian geschlossen. Platons Wirkung auf das jüdische Gedankengut zeigt sich in dem Werk des alexandrinischen Philosophen des 1. Jahrhunderts, Philo Judaeus. Bedeutung erlangte auch der Neuplatonismus, der im 3. Jahrhundert von dem Philosophen Plotin begründet wurde. Die Theologen Klemens von Alexandria, Origenes und der heilige Augustinus waren Verfechter des frühen Christentums, die platonische Anschauungen vertragen. Die platonischen Lehren haben in der Entwicklung des Christentums sowie in der islamischen Gedankenwelt des Mittelalters eine entscheidende Rolle gespielt.
Während der Renaissance (= Wiedergeburt) war im 15. Jahrhundert bei Florenz gegründete Academia Platonica von erheblichem Einfluss. Unter der geistigen Führung von Marsilio Ficino studierten die Mitglieder der Akademie die Werke Platons im griechischen Original. In England kam es im 17. Jahrhundert durch das Wirken von Ralph Cudworth und anderer Philosophen, die als Cambridge-Platoniker bekannt wurden, zu einem Wiederaufleben des Platonismus. Platons Einfluss auf das 20. Jahrhundert wurde von Denkern wie Alfred North White-
head begründet, der behauptete, die Geschichte der Philosophie bestehe lediglich aus "einer Reihe von Fußnoten zu Platon".
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