Bei ihm ist das Naturgesetz in Geltung. Das Naturgesetz verlangt letztlich die Erhaltung der ganzen
Menschheit. Der Staat hat die Funktion, das Leben, die Freiheit und das Privateigentum des
Einzelnen dauerhaft zu sichern und zu erhalten. Aus diesem Grund geben Individuen den
Naturzustand auf und bilden einen Staat, bei dem sie auf ihre unbegrenzten, natürlichen Rechte
verzichten.
Im Staat kommen Menschen gegenseitig überein, eine politische Körperschaft zu bilden.
Die Gewalten in einem Staat sollten aber geteilt sein:
-) Gesetzgebung
-) Instanz, die Streitfälle nach den eingeführten Gesetzen entscheidet
-) Instanz, die für die Durchführung und Durchsetzung der Gesetze sorgt
Die Legislative bedarf der Zustimmung und der Autorität, die ihr von ihren Gliedern verliehen wurde.
Aber niemand kann einem anderen mehr Macht übertragen, als er selber besitzt. Eine legitime
Staatsgewalt hat niemals das Recht die Untertanen zu vernichten, zu versklaven oder mit Vorbedacht
auszusaugen. Ein Staatsvertrag als Unterwerfungsvertrag wäre undenkbar. Jeder Mensch hat immer
und jederzeit das Recht, sich zu verteidigen und sich gegen Unterdrückung oder Versklavung mit allen
zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren. Der Mensch hat ein grundlegendes, heiliges und
unwandelbares Recht der Selbsterhaltung. Es ist keine Zustimmung der oder des Herrschenden zur
Ablösung der Regierung nötig. Alle Macht gehe vom Volk aus. Im Falle der Verletzung der
fundamentalen Rechte des Menschen beziehungsweise seiner Selbsterhaltung, hat das Volk das
Recht als höchste Gewalt zu handeln oder es kann eine neue Regierungsform begründen oder die
Regierung unter der alten Form in neue Hände geben.
Damit die Regierung nicht gewaltsam vom Volk aufgelöst werden muss, ist die Legislative zeitlich
begrenzt. Damit wird dem vorgebeugt.
Locke setzt nach der Konstitution des Staates die Naturrechte nicht durch positive Gesetze außer
Geltung. Der Naturzustand bleibt in seiner normativen Funktion bestehen.
Kann der Staat "Leben, Freiheit und Privateigentum" nicht erfüllen, ist der Staatsvertrag ungültig und
die natürlichen Rechte (Menschenrechte) können geltend gemacht werden. Sind diese Grundrechte
nicht erfüllt, hat der Staat seine Legitimation verloren.
Locke geht von unveräußerlichen Menschenrechten aus, die vom Staat nicht nur respektiert, sondern
garantiert werden müssen. Dazu ist die Kontrolle der Staatsmacht nötig durch Gewaltenteilung und
der Einführung von Legislaturperioden.
Der englische Aufklärer John Locke gilt heute als Begründer der modernen
Demokratie. Für ihn war der einzige Träger jeder Souveränität das Volk. Um
jede Tyrannei zu vermeiden, forderte er die Trennung der drei Gewalten (der
legislativen, exekutiven und der foederativen, d. h. der Bündnisverträge schießenden
Gewalt.)
Der Herrscher stehe eindeutig unter dem Gesetz, er kann es weder erlassen noch
veränderen oder aufheben, sondern lediglich durchführen. Der Französe Charles de
Montesquieu schloß sich mit Seinem Werk \"L\' esprit des lois\" (Der Geist der Gesetze)
im Wesentlichen der Lehre Leckes an, ersetzte aber die föderative Gewalt durch die
Gerichtsbarkeit als eine der drei Gewalten.
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