Auch Heraklit ( ca. 550 - 480 v. Chr. ) ist beeindruckt von der Unbeständigkeit und Vergänglichkeit der Dinge. Für ihn ist Veränderung das wichtigste Merkmal der Wirklichkeit. Weil alles fließt und sich verändert, ist auch der Tod nicht von Dauer, da die Dinge nach dem Tod in die Ursubstanz des Feuers zurückkehren und daraus wieder neues gebildet wird. "Aus Allem wird Eins, und aus Einem Alles\"
Heraklit geht davon aus, daß alles Werden ein gerechter, natürlicher Kampf ist, in dem die Gegner eine Einheit bilden und von einander abhängig sind wie die Pole eines Magneten. Alle Prozesse sind durch ihre wechselseitige Abhängigkeit umkehrbar, daß heißt : Aus Tod wird Leben und aus Leben wird Tod. "Das Leben dieser ist der Tod jener, und das Leben jener der Tod dieser."
Die Frage nach dem Weiterleben der Seele stellt sich Heraklit nicht, da Lebendige und Tote, Unsterbliche und Sterbliche identisch sind.
Heraklit ist wahrscheinlich in seinem Denken beeinflußt worden von der damals verbreiteten Ansicht, daß der Großvater im Enkelkind weiterlebt, was das Leben als Nachfolge des Todes verstehen läßt.
Er meint, eine Lösung des Todesproblems gefunden zu haben, daß nicht mit den "schimpflichen Bräuchen der Mysterienkulte" belastet war und dem gesunden Menschenverstand nicht widersprach. Das naturwissenschaftliche Denken der Naturphilosophen lehnte er jedoch ab. Sein Verständnis von Ratio folgte nicht den Naturgesetzen.
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