Die Romantik war die letzte Epoche in Europa. Sie begann Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland, und zwar als Reaktion auf die einseitige Glorifizierung der Vernunft in der Aufklärungszeit. Sie trug dazu bei, das Gefühl der eigenen Identität der einzelnen Nationen zu stärken. Kant hatte schon gezeigt, wie wichtig der Beitrag des Ichs zur Erkenntnis ist. Die Romantiker bekannten sich zu einer fast hemmungslosen Glorifizierung des Ichs. Der Inbegriff der romantischen Persönlichkeit ist darum auch das künstlerische Genie.
Der Dichter Novalis, eins der jungen Genies der Romantik, sagte: "Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt." Er schrieb einen Mittelalterroman mit dem Titel "Heinrich von Ofterdingen", der große Bedeutung für die Romantik hatte. Er beschreibt die Sehnsucht nach etwas Fernem und Unerreichbarem, was typisch für die Romantiker war.
Die Natur wurde nun als ein einziges großes "Ich" bezeichnet. Die Romantiker verwendeten auch Ausdrücke wie "Weltseele" oder "Weltgeist". Ihr wichtigster Philosoph war Friedrich Wilhelm Schelling, der von 1775 bis 1854 lebte. Er versuchte, die Trennung von "Materie" und "Geist" aufzuheben. Große Bedeutung für die Romantiker hatte auch Johann Gottfried Herder, der von 1744 bis 1803 lebte. Er hielt auch den Verlauf der Geschichte für das Resultat eines zielgerechten Prozesses.
Weil die Romantik in so vielen Bereichen eine Neuorientierung mit sich brachte, ist es üblich, zwischen 2 Formen der Romantik zu unterscheiden:
Universalromantik: Romantiker, die sich mit der Natur, der Weltseele und dem künstlerischen Genie beschäftigten.
Nationalromantik: kam später. Sie interessierte sich vor allem für die Geschichte des Volkes, seine Sprache und die gesamte "volkstümliche" Kultur.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel wurde 1770 in Stuttgart geboren. Er vereinigte in seiner Philosophie fast alle Gedanken, die sich bei den Romantikern entwickelt hatten, und führte sie weiter. Jedesmal, wenn eine klare Behauptung aufgestellt wird, taucht eine gegensätzliche Behauptung auf, was Hegel Negation nennt. Der Standpunkt, der zwischen den beiden entgegengesetzten Standpunkten vermittelte, wird von ihm als Negation der Negation bezeichnet. Er nannte die 3 Stadien der Erkenntnis These, Antithese und Synthese.
Sören Kierkegaard wurde 1813 in Kopenhagen geboren. Wichtig für ihn war die Suche nach den Wahrheiten, die für das Leben des Einzelnen wichtig sind. Wichtig sei, so meinte er, die "Wahrheit für mich" zu finden. Er stellte also das Individuum - oder den Einzelnen - dem "System" gegenüber. Wesentlich ist die Existenz des Einzelnen. Kierkegaard meinte, dass es 3 verschiedene Existenzmöglichkeiten gibt. Er selbst verwendet das Wort "Stadien". Er nennt diese Möglichkeiten das "ästhetische Stadium", das "ethische Stadium" und das "religiöse Stadium".
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