Die Erklärung war notwendig. Man musste die Rechte klar und endgültig formulieren. Jeder muss
wissen, welche Rechte er hat. Was in den Menschen- und Bürgerrechten formuliert wurde, findet jeder
in sich und das weiß auch jeder, wenn er nur ein wenig nachdenkt. Um eine Gesellschaftsordnung zu
schaffen, muss eindeutig festgelegt werden, welche Rechte wir haben.
Es genügt, den Menschen zu zeigen, welche Rechte sie haben, dass sie es nicht mehr ertragen so zu
leben wie bisher. Die Erklärung der Menschenrechte verkündigt die Rechte aller Menschen, jedes
einzelnen Menschen und der Menschen allgemein. Im Bewusstsein ihres Rechtes (endgültiger
Ausdruck in der Erklärung der Menschenrechte) ist die Nation zum souveränen Richter über die
Gesetze geworden.
Auch die Vertreter des französischen Volkes sahen die Ursachen des öffentlichen Unglücks und der
Verderbtheit der Regierungen in der Unkenntnis, dem Vergessen oder der Verachtung der
Menschenrechte. Deshalb haben sie beschlossen, die natürlichen, unveräußerlichen und heiligen
Rechte des Menschen in einer feierlichen Erklärung darzulegen. Diese Erklärung sollte allen
Mitgliedern der Gesellschaft beständig vor Augen sein und sie unablässig an ihre Rechte und
Pflichten erinnern.
Es lagen der verfassunggebenden Nationalversammlung ungefähr 15 Entwürfe mit zwischen 15 und 70 Artikeln vor. Diese wurden meist von Einzelpersonen vorgebracht, wie zum Beispiel von La Fayette oder von kleinen Gruppen. Aus diesen Vorschlägen wurde am 19. August 1789 der Entwurf des sechsten
Büros ausgewählt, woraufhin eine Woche lang diskutiert, verhandelt, neuformuliert und umgewandelt
wurde.
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