Seit René Descartes richtet sich das Interesse der Philosophie nicht mehr auf die Frage : Was kann ich erkennen, sondern auf die Frage: Wie kann ich erkennen - wandert also vom Gegenstand der Erkenntnis hin zur Methode der Erkenntnis. Die neuzeitliche Philosophie ist Philosophie des Bewusstseins, mentalistisch, und sie ist eine Philosophie des Subjekts. Nicht wie das Universum an sich ist, rückt ins Zentrum, sondern: Wer ist dieses Ich, das da nach den Möglichkeiten seiner Erkenntnis fragt? Vorraussetzung für diese Wende musste aber sein, dass man an den anscheinend gesicherten Erkenntnissen, mit denen man aufgewachsen war, zu zweifeln begann.
Die neuzeitliche Philosophie wird sich bis ins 19. und frühe 20. Jahrhundert auf die Fragen nach der Struktur des menschlichen Bewusstseins, nach den Möglichkeiten und Grenzen des Selbstbewusstseins, nach der Struktur des Subjekts, des Individuums konzentrieren.
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