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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Prozesstheologie



. Gott wird normalerweise als das "Sein" der Welt aufgefasst; in diesem jungen amerikanich-britischen Ansatz hingegen geht man von der Evolution der Welt aus.
. Entstanden unter dem Einfluss vom englischen Philosophen Alfred North Whitehead (1861 - 1947). Bis dahin war die Natur der Erkenntnisgegenstand, er aber fragte nach dem Menschen, vor allem weil dieser die ihn umgebende Natur mitgestalten konnte: wovon wird er geleitet?
. Kant: moralische Handlungsanweisungen; Whitehead: "Gestalte das Leben so, dass es Lebensqualität gewinnt, dass es dir, deinen Mitmenschen und auch allen anderen Lebewesender Natur Freude am Leben ermöglicht."  "Genuss" (enjoyment): zentraler Begriff.
. Der Mensch schafft sich selbst seine Lebensbedingungen: Kreativität ist wichtig; insgesamt ist das Ästhetische wichtiger als Pflicht, Arbeit,. Der Mensch: er genießt das von ihm Erschaffene, ist zugleich aber auch der Erschaffer davon.
. Evolution der Erde: sie wird vom Menschen beeinflusst. Er kann zwar nicht die Erde vollkommen ändern, aber er kann sie in sein Leben einbauen. Dabei ist sein Geist wichtiger als sein Körper, da ihm all dies erst durch ihn möglich gemacht ist. Auch ist der Mensch dadurch herausragend, dass er durch das Denken geleitet wird, und dass er dieses über seine rein körperlichen Bedürfnisse stellt. Die Freiheit des Willens und die Fähigkeit zur schöpferischen Transformation der Welt sind deshalb die entscheidenden Wesensbestimmungen des Menschen.
. Er zieht den Schluss, dass in allem, was der Mensch verstehen kann, eine gewisse Ordnung, dass es eine gewisse Harmonie gibt, und dass eben die höchste Harmonie Gott ist, wobei auch noch vorausgesetzt wird, dass die Ordnung der Welt kein Zufall ist.
. Ordnung aber im Gegensatz zu Kant immer ästhetische Ordnung: "die moralische Ordnung besteht nur aus gewissen Aspekten der ästhetischen Ordnung."
. Whitehead meint, dass seine Gottes aussagen mit denen aus der Bibel übereinstimmen.
. Wie ist der Gedanke der Schöpfung mit dem Gesichtspunkt der Evolution zu verbinden? Besonders der amerikanische Theologe John B. Cobb: "Gott ist Liebe": Gott hat nicht bloß irgendwann einmal die Evolution auf die Erde gesetzt und sich dann quasi zurückgezogen, sondern die Entwicklung zum positiven ist als eine Art Empfehlung ohne Garantie zu verstehen; er versucht den Menschen dazu zu bringen, seine EIGENEN Fähigkeiten auszubauen, doch er kann auch überhört werden.
. Jesus: "Seine Macht liegt in der Gewaltlosigkeit."; "Die Begrenzung Gottes ist seine Güte.". Jesus hatte demnach so ein offenes Ohr für Gott, dass dieser in ihm Mensch werden konnte. Es ist wichtig, das Böse in Gutes umzuwandeln, indem man es passend in die Welt integriert. Das hat Jesus getan, und es ist die Aufgabe der Kirche, diesen Weg beizubehalten und auch zu erweitern.
. Gott nicht nur als maskulines Prinzip auffassen! Gott männlich und weiblich zugleich.
. Es wird die Entwicklung einer Art (auf welche Art zielt diese Anspielung wohl?) auf Kosten anderer Arten kritisiert, denn dadurch wird insgesamt das Genusserlebnis, das schlielich allen zugute kommen soll, gemindert wird, so dass letztendlich auch die Art selbst darunter leidet.
. Interessant ist vor allem der Aspekt, dass die Prozesstheologie Wissenschaft und "reelle" Welt mit ihrer Weltanschauung verbinden will, wobei dies in einem großen Maße in Bezug auf Evolution und Harmonie, Gut und Böse geschieht.

 
 

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