Satanismus ist die Anbetung Satans traditionell mit Okkultismus, Hexerei und der schwarzen Messe verbunden. Auch wenn Gelehrte davon ausgehen dass die schwarze Messe vor dem 19 Jahrhundert lediglich eine literarische Erfindung war, wird sie als der Hauptritus des Satanismus angesehen. Der Zelebrant trägt ähnliche Gewänder wie die christlichen Priester die eine Messe zelebrieren; auf seinem Gewand sind jedoch Symbole des Teufels, wie z.B. eine Ziege, abgebildet Die schwarze Messe kann auch die Aufhängung eines Kreuzes auf dem Kopf, Parodien
und Umkehrungen christlicher Gebete und Glaubensbekenntnisse, Tieropfer und rituelle Orgien beinhalten.
Der Satanismus basiert wahrscheinlich auf antikem und mittelalterlichem Dämonenglauben, denn er betrachtet den Teufel weder als Wohltäter noch als Ausgestoßenen, sondern als Feind, der mächtiger ist, als die Mächte des Guten, welche sich als unfähig erwiesen haben ihre Versprechen an die Welt zu erfüllen. Der Satanskult hat Eingang in westliche Jugendkulturen gefunden, etwa bei Bands oder in der: ,,Gruftie-Szene\".
Satanisten glauben nicht an das Übernatürliche, weder an Gott noch an den Teufel. Der Satanist ist sein eigener Gott. Satan ist ein Symbol für den Menschen, der so lebt, wie seine stolze, fleischliche Natur es gebietet. Satanisten praktizieren niedere Magie, die im Wesentlichen die tagtägliche Manipulation der Zeitgenossen ist, um ihre Ziele zu erreichen.
Die Jünger der Church of Satan gehen nicht, wie es bei anderen alternativen Religionen, bzw. Sekten, der Fall ist, auf die Straße um neue Mitglieder zu werben. Um ein eingetragenes Mitglied zu werden muß man sich selbst darum kümmern. Am einfachsten geschieht das über das Internet Für eine einmalige Aufnahmegebühr von 100 US-Dollar erhält man eine blutrot gefärbten Mitgliedsausweis. Wenn man möchte kann man einen Fragebogen ausfüllen, um seine ernsthafte Interesse zu bekunden. Wenn man einen aktiveren Part erhalten möchte, kann man sich bei der CoS für den Posten als "Meister der Grotte" bewerben. Wenn man akzeptiert wird, erhält man eine Berechtigung und Einschulung, um eine eigene satanische Gruppe zu gründen.
Immer öfter liest man, daß Satansjünger Friedhöfe schänden, Kapellen verwüsten und in schwarzen Messen ihrem Herrn huldigen. Sie graben Leichen aus, verbrennen Kreuze und hinterlassen drohende Botschaften. Der Okkultismus ist auf dem Vormarsch in Deutschland.
Die offiziellen Stellen wissen nur wenig über jene Menschen die Satan zu ihren höchsten Wesen auserkoren haben, und tappen bei ihren Ermittlungen und Analysen im dunkeln. Die Polizei stößt bei ihrer Arbeit auf eine Mauer das Schweigens. "Das Schweigegelübde bei den Satanisten ist das stärkste was ich kenne", erzählt einer der Sektenmittler.
In Polizeiberichten und in der Presse ist von zunehmender Gewalt, Vergewaltigungen, Selbstmord und sogar von Mord die Rede. Ein 15jähriger wurde von drei Mitschülern in Sondershausen (Thüringen) mit einem Kabel erdrosselt, nachdem er sich über ihre Satansrituale lustig gemacht hatte.
Der Anfang sieht harmlos aus. Schlichte Neugier bringt die meist jugendlichen Fans der Magie dazu, ihr Horoskop zu lesen, den Todestag auszupendeln und Gläser zu rücken. Wie reine Albernheit hört es sich deshalb auch an, wenn Andreas Finke von der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Berlin), von Treffen \"nachts um zwölf bei Rotwein und Kerzenschein auf dem Friedhof\" erzählt.
Viele Anhänger schwarzer Gruppen fangen als Grufties an: Sie tragen schwarze Kleidung und kultischen Schmuck, schminken sich die Gesichter leichenblaß. Sie treffen sich in bestimmten Diskotheken bei Black Metal Musik, die im Gegensatz zu Heavy Metal (Hard Rock) auch traurige und depressive Elemente enthält.
Der todliebende Aspekt ist entscheidend. Spezielle Läden machen deshalb ein gutes Geschäft mit einschlägiger Literatur und morbiden Accessoires wie Kultmessern, Opferschalen aus Totenköpfen und Roben mit Teufelssymbolen. Besonders die vom Leben Enttäuschten, wie zum Beispiel arbeitslose Jugendliche, und die Gelangweilten, die alles haben, fühlen sich angesprochen.
Doch was dahinter steht hat eine andere Dimension. \"Der Wunsch nach Macht über andere Menschen ist ein wesentlicher Aspekt\". Der Anschluß an eine höhere Welt wird gesucht. Das zunehmend magische Weltbild wirkt aber wie eine schiefe Ebene und ist der Nährboden für härtere Praktiken.
Schwarze Messen mit Opferritualen, bei denen das Blut einer schwarzen Katze getrunken wird, machen labile Jugendliche glauben, sie hätten sich wirklich dem Satan verschrieben.
Und auch das Element der Aggression zieht viele magisch an. Die Übergänge zur Sado-Maso-Szene seien fließend, auch Piercing gehöre in diesen Bereich. Die heutigen Jugendlichen wollen zunehmend außergewöhnliche Erlebnisse haben. Die Angst werde wie ein Rauschzustand empfunden, \"Lustangst\" nennt der Fachmann das Phänomen.
Auch die Veränderungen in der deutschen Gesellschaft tragen zu dem Trend bei. Immer mehr Deutsche haben den Glauben in die Autoritäten, wie zum Beispiel Politiker, Priester und Mediziner, verloren. Statt sich einer Norm zu unterwerfen, wollen sie lieber \"ihre mehr oder weniger abstrusen Phantasien ausleben\",.
Doch von dieser Suche nach Grenzerfahrungen bis hin zu den echten Satanisten ist es ein weiter Weg, den nur ein geringer Teil der am Okkulten Interessierten zurücklegt. In der abgeschotteten Szene, die ihren \"Narzismus durch Exklusivität befriedigt\", wird nur der geduldet, wer Schmerz, Ekel und Wut erträgt.
Die kleinen, elitären Gruppen, die sich auf die Gurus des Satanismus wie Aleister Crowley und Anton LaVey, berufen, haben meist nur vier bis zehn Mitglieder, und ihre Praktiken reichen von spielerisch bis pathologisch und gefährlich.
Sie folgen den Gesetzen und Regeln ihrer Meister. Es gibt drei Gruppen von kurzgefaßten Richtlinien. Die erste Gruppe sind die neun satanischen Gebote:
1. Satan repräsentiert Hingabe statt Enthaltsamkeit.
2. Satan repräsentiert vitale Existenz statt spiritueller Hirngespinste.
3. Satan repräsentiert reine Weisheit statt heuchlerischer Selbsttäuschung.
4. Satan repräsentiert Güte gegenüber denen, die sie verdienen, statt an Undankbare verschwendete Liebe.
5. Satan repräsentiert Vergeltung statt Darbieten der anderen Wange.
6. Satan repräsentiert Verantwortung gegenüber Verantwortungsbewußten statt Sorge um
psychische Vampire.
7. Satan repräsentiert den Menschen als bloß ein anderes Tier - manchmal besser, meistens
schlechter als die vierbeinigen - das durch seine \"göttliche spirituelle und intellektuelle
Entwicklung\" zum bösartigsten aller Tiere geworden ist.
8. Satan repräsentiert alle der sogenannten Sünden, da sie alle zur körperlichen, geistigen und
emotionalen Genugtuung fuhren.
9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals hatte, da er sie über all die Jahre im Geschäft gehalten hat.
Die nächste Gruppe, die elf satanischen Regeln der Welt, wurden etwa zur selben Zeit geschrieben, aber damals als zu freimütig und brutal angesehen, um sie der Allgemeinheit zugänglich zu machen und deshalb nur an Mitglieder ausgegeben.
1. Gib keine Stellungnahmen oder Ratschläge, wenn du nicht gefragt wirst.
2. Erzähle deine Sorgen nicht anderen, wenn du nicht sicher bist, daß sie sie hören wollen.
3. In jemandes anderen Heim erweise ihm Respekt, ansonsten betritt es nicht.
4. Wenn dich ein Gast in deinem Heim belästigt, behandele ihn grausam und ohne Gnade.
5. Unternimm keinen sexuellen Vorstoß, solange du nicht entsprechende Signale bekommen hast.
6. Nimm nichts an dich, was dir nicht gehört, außer es ist eine Bürde für den anderen und er schreit danach, entlastet zu werden.
7. Erkenne die Macht der Magie an, wenn du sie erfolgreich eingesetzt hast, um deinen Wünschen zum Erfolg zu verhelfen. Wenn du die Macht der Magie verleugnest, nachdem du sie mit Erfolg beschworen hast, wirst du alles verlieren, was du erreicht hast.
8. Beschwere dich nicht über etwas, dem du dich nicht selbst aussetzen mußt.
9. Füge Kindern keinen Schaden zu.
10. Töte keine nichtmenschlichen Tiere, außer du wirst angegriffen oder zu Nahrungszwecken.
11. Wenn du auf offenem Grund unterwegs bist, belästige niemanden. Wenn dich jemand belästigt, bitte ihn, damit aufzuhören. Wenn er nicht aufhört, vernichte ihn.
Nachdem wir Richtlinien darüber ausgegeben haben, was wir uns erwarten, ist es jetzt an der Zeit,
eine Liste von Verhaltensformen zu erstellen, die wir in der satanischen Gesellschaft verrnieden sehen wollen. Satanisten akzeptieren, daß wir Menschen sind und auf Perfektion hinzielen, aber manchmal in negative Handlungsmuster verfallen können. So entstand die Liste der neun satanischen Sunden, Richtlinien dafür, was Satanisten als ein unproduktives Verhalten betrachten, das erkannt und aus dem täglichen Leben eliminiert werden muß.
1. Dummheit -- Der oberste Eintrag auf der Liste der satanischen Sünden. Die Hauptsünde des Satanismus. Es ist zu schade, daß Dummheit keine Schmerzen verursacht. Unwissenheit ist eine Sache, aber unsere Gesellschaft gedeiht in wachsendem Ausmaß auf Dummheit. Sie hängt davon ab, daß die Leute weitermachen mit dem, was ihnen auch immer erzählt wird. Die Medien fordern kultivierte Dummheit als eine Haltung, die nicht nur akzeptabel, sondern lobenswert ist.
Satanisten müssen lernen, hinter die Tricks zu sehen, sie können es sich nicht leisten, dumm zu sein.
2. Anmaßung -- Inhaltslose Beiträge können ausgesprochen irritierend sein und sind keine Anwendung der Hauptregeln der niedereren Magie. Auf der gleichen Ebene mit Dummheit, wenn es darum geht, was heute das Geld in Umlauf hält. Jeder wird dazu gebracht, sich wie ein großes Tier zu fühlen, ob nun was daran ist oder nicht.
3. Solipsismus -- Kann für Satanisten sehr gefährlich sein. Man projiziert seine Reaktionen, seine Antworten und sein Einfindungsvermögen auf jemanden, der wahrscheinlich weit weniger eingestimmt ist als man selbst. Es ist ein Fehler, daß man von den Leuten erwartet, daß sie einem dieselbe Rücksichtnahme, Höflichkeit und Respekt entgegenbringen, die man ihnen gegenüber selbstverständlich aufbringt. Sie werden es nicht machen. Statt dessen müssen Satanisten danach trachten, den Satz \"Wie du mir, so ich dir\" zur Anwendung zu bringen. Für die meisten von uns ist es mit Arbeit verbunden und erfordert dauernde Wachsamkeit, damit man nicht in die angenehme Illusion verfällt, daß jeder genau so ist wie man selbst. Wie gesagt, bestimmte Utopien wären ideal in einer Gesellschaft von Philosophen, aber unglücklicherweise (oder glücklicherweise, von einem Machiavellischen Standpunkt aus gesehen) sind wir davon weit entfernt.
4. Selbsttäuschung: -- Kommt in den neun satanischen Gebote vor, verdient es aber, hier wiederholt zu werden. Noch eine Hauptsünde. Wir dürfen nicht den heiligen Kühen huldigen, die uns präsentiert werden, einschließlich der Rollen, von denen erwartet wird, das wir selbst sie spielen. Selbsttäuschung sollte nur betrieben werden, wenn es Spaß macht, und im vollen Bewußtsein der Tatsache. Aber dann ist es nicht Selbsttäuschung!
5. Zugehörigkeit zur Herde -- Offensichtlich, vom satanischen Standpunkt. Es ist durchaus in Ordnung, den Wünschen einer Person nachzukommen, wenn man davon schließlich profitiert. Aber nur Narren folgen der Herde und lassen sich von einem unpersönlichen Wesen diktieren. Der Schlüssel ist, sich seinen Herren weise auszusuchen anstatt von den Launen vieler versklavt zu werden.
6. Mangel an Perspektiven -- Auch dieser Punkt kann zu einer Menge Schmerzen für einen Satanisten führen. Du darfst niemals aus dem Blick verlieren, wer und was du bist, und was für eine Bedrohung du durch deine bloße Existenz sein kannst. Wir machen Geschichte, hier und jetzt, jeden Tag. Behalte immer ein umfassendes historisches und soziales Bild im Bewußtsein. Das ist ein wichtiger Schlüssel sowohl für niederere als auch für höhere Magie. Erkenne die Muster und reihe die Ereignisse aneinander, so wie du möchtest, daß die Teile auf ihren Platz fallen. Beuge dich nicht dem Druck der Herde - wisse, daß du auf einer völlig anderen Ebene arbeitest als der Rest der Welt.
7. Vergeßlichkeit gegenüber früheren Grundsätzen -- Sei dir bewußt, daß das einer der Schlüssel dafür ist, die Leute mittels Gehirnwäsche dazu zu bringen, etwas \"Neues\" und \"Anderes\" zu akzeptieren, das in Wirklichkeit einstmals allgemein bekannt war, jetzt aber in neuer Verpackung präsentiert wird. Es wird von uns erwartet, daß wir von der Begabung des \"Erfinders\" schwärmen und darüber das ursprüngliche Original vergessen. Das führt zu einer beliebig verfügbaren Gesellschaft.
8. Kontraproduktiver Stolz -- Dieses erste Wort ist wesentlich. Stolz ist großartig, solange du nicht beginnst, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Die satanische Regel ist: wenn es dir nutzt, großartig. Wenn es aufhört, dir nützlich zu sein, wenn du dich in eine Ecke manövriert hast und der einzige Ausweg von dort ist, zu sagen, \"Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht, laß uns einen gemeinsamen Ausweg finden\", dann mach es.
9. Mangel an Ästhetik -- Das ist die physische Anwendung des Ausgleichsfaktors. Ästhetik ist wichtig für niederere Magie und sollte kultiviert werden. Es ist offensichtlich, daß kaum jemand die klassischen Standards von Schönheit und Form zu Geld machen kann, darum sind sie in der Konsumgesellschaft nicht gefördert, aber ein \"Blick\" für Schönheit, für Ausgewogenheit, ist ein wesentliches satanisches Hilfsmittel und muß zum Erreichen der optimalen magischen Effektivität angewandt werden. Es ist nicht das, was als erfreulich erwartet wird -- es ist, was es ist. Ästhetik ist eine persönliche Angelegenheit, ein Spiegel des eigenen Naturells. aber es gibt allgemein angenehme und harmonische Aspekte, die nicht verleugnet werden sollten
In einem der wenigen Insider-Berichte aus der Szene erzählt der 24jährige Aussteiger \"Thomas\" dem Nachrichtenmagazin \"Der Spiegel\" von äußerst schmerzhaften Schnittwunden, die ihm mit aus Eisen gebrochenen Klingen zugefügt wurden. \"Ziel des Satanisten ist es, daß man Angst und Ekel verliert\", sagt er, und schildert, wie er stundenlang im Sarg neben einer Leiche gelegen hat.
Nach seinen Angaben sind die Mitglieder der harten Szene international vernetzt. Er habe \"mit
Satanisten aus England, Frankreich, den USA und Skandinavien Treffen organisiert\", sagt \"Thomas\": \"Das ist wie in einer Firma, es gehe um eine Menge Geld.
Das Internet ist ein Ganz wichtiger Faktor beim Satanismus. Hier verbreiten sie Propagandamaterial und bieten Produkte, wie z.B. Satansgebisse, die zwischen 70$ und 180$ liegen, an.
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