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philosophie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die französische revolution



Die Französische Revolution war keine eintheitliche Strömung, Sie ergab sich aus
mehreren Bewegungen, die einander zum Teil ergänzten und unterstützen, teilweise
aber auch einander widersprachen und unterdrueckten. Zunächst gab es erhebliche
Unterschiede zwischen den Interessen des gebildeten Bürgertums und der breiten
Massen des Volkes. Das von den Ideen Rousseaus, Montesquieus und Lockes
beeinflusste Bürgertum verstand sich als den eigentlichen Träger des Staates und
forderte vor allem:

-) die Abschaffung der Privilegien des (weltlichen und geistlichen)
Adels( Diese bestanden vor allem in der Befreiung von Steuern).
-) Recht auf politische Partitipation (Status acticus),
-) Die buergeriichen Rechte -die Freiheit desIndividuums vom Staat und Gleichheit
vor dem Gesetz

Die vom Bürgertum beanspruchten Rechte wuerde man heute als

menschenrechte bezeichnen.

Die ländliche Bevölkerung litt unter unerträglichen sozialen Bedingungen und
sehnte sich nach deren Verbesserung. Das von ihm verlangte Recht gilt heute als das

Recht auf eine adäquate Labensführung.

Als in Mai 1789 die Generalstaende einberufen wurden, betrachteten die
Buergeriichen die. aktuelle Staatsordnung als überwunden- Ihr Selbstbewusstsein und
die Entschlossenheit, die Macht an die Hände zu nehmen wurde unter anderem in den
von Abbe Sieyes verfassten Flugschrift \"Was ist der dritte Stand?\" sehr deutlich. Die
Delegierten des dritten Standes waren von ihrer Legitimität als Vertreter des
französischen Volkes überzeugt und lehnten die Rolle der bloßen Berater eines
absoluten Koenigs ab. Der daraus resultierende Streit mit den beiden anderen Ständen
führte zur Trennung der Buergerlichen von Vertreteren des Kleruses und den
Aristokraten. Die bürgeriichen Abgeordneten ordneten sich zur Nationalversammlung
(Assamble nationale) und nahmen die Erarbeitung einer Verfassung vor. Der neuen Verfassung sollte auch der König unterordnet sein, am 6.Juli 1789 proklamierte die
Nationalverfassung die Souveränität des franzäsischen Volkes über den König.
Gestützt wurde diese gewaltlose, verfassungsgebende Revolution durch parallele
städtische und bauerliche Revoluton. (Die erstere zeigte sich in zahlreichen Aufrufren,
vor allem im Sturz der Bastille und dem Marsch der Männer und Frauen von Paris nach
Versailles um die. königliche Familie in die Hauptstadt zu holen. Die bäuerliche Revolution
kam wiederum durch den Verfall des Feudalismus auf Grund zahlreiche Aufstände zum
Ausdruck). Die geschwächte königliche Macht war nicht im Stande die
Nationalversammlung aufzulösen und diese beeilde sich mit ihren Beschlüssen. Am
4.August 1789 wurde das ancien regieme formell aufgehoben und am 26.August 1789
veröffentlichte die Nationatversammelung die berühmte Erklärung der Menschen und
Bürgerrechte. Diese deutlich von dem Virginia Bill of Rights inspirierte Erklärung
entspricht dem Menschenrechtsverständnis der sog. ersten Generation. Sie verbietet
ausdrücklich weder die Todesstrafe noch die Folter und hebt die Nation als den Ursprung
jeder Souveränität hervor. Bemerkenswert ist außerdem die Betonung des Rechtes auf

Eigentum.
Bereits nach einigen Monaten begannen die neuen Machthaber selbst die von ihnen
proklamierten Rechte zu brechen. Nach der (noch einigermaßen) gerechtfertigten
Enteignung der Kirche (im Oktober 1789) beschlossen sie in Juli die Trennung der
französischen Kirche von Rom und verfolgten alle papsttreuen Geistlichen und Laien. Die.
Bemühungen um absolute Gleichheit aller gingen trotzdem weiter. Im September 1791
gab die Nationalversammlung Frankreich eine neue Verfassung, die den Ideen der
Aufklärung entsprach. Die Monarchie blieb zwar bestehen, die Vollmachten des Königs
wurden aber dramatisch reduziert. Er war heim Souverän mehr, sondern musste sich der
Gesetzgebung durch Konvent unterordnen und auf die Verfassung schwören. (Diesen
Schwur leistete Ludwig XVI., wenn auch widerwillig, kurz nach der Verkündung des
neuen Verfassung. Die Stellung der Executive (diese blieb in der Hand des Monarchen
gegenüber der Legislative war sehr schwach. Trotz aller Bestrebungen der radikalen Jakobiner führte man kein gleiches Wahlrecht ein, sondern das Stimmgewicht der aktiven
Bürger hing von deren Steuerleistung ab. Die ersten Wahlen zum Konvent fanden an
ersten Oktober 1792 statt und lieferten einen Sieg der gemäßigten Anhänger der
Revolution, der Girondisten. Zunächst schaute es aus, als ob Frankreich sich zu einer
demokratischen Gesellschaft nach dem Vorbild der USA entwickeln sollte. Doch der
Angriff der europäischen Mächte an Frankreich sowie Konspirationen der Ultra-
Royalisten trugen zu einer Radikalizierung der politischen Szene bei. Diese kam vor allem
den radikalen Montagnarden zu Gute. Unter ihrem Einfluss wurde am 22.September 1792
die Monarchie abgeschafft und im Jänner 1793 der vorher durch Konvent zum Tode
verurteilter König geköpft. Die nächsten drei Monate waren durch Machtkämpfe zwischen
den einzelnen \"Parteien\" gekennzeichnet, aus denen die Montagnarden als Sieger
hervorgingen und in April 1793 eine Diktatur errichteten. Ab diesem Zeitpunkt wurde das
Land von einem Wohlaffahrtsausschuss\"...(Comite du Salut Public ) regiert, der ohne
Zögern alle politischen Gegner (samt ehemalige Mitkämpfer d.h. Girondins) verfolgte und
jeden \"Verdächtigen\" als einen Feind der Revolution hinrichten ließ. Während dieser,
letzten Phase der Revolution wurden die Menschenrechte total missachtet.

Das Regine der Jakobiner erfordete in 2 Jahren mehrere Opfer als der Absolutismus
während einiger Jahrhunderte. Schließlich fraß die Revolution ihre eigenen Kinder, einige
der führenden .Revolutionäre incl. Robespierre wurden hingerichtet. Als dann im Sommer
1795 das Bürgertum die Macht an sich riss, fühlte sich die gesamte Bevölkerung
erleichtert. Die neue Staatsordnung brachte eine wesentliche Liberalisierung mit sich (z.B.
das Code Civil Napoleon war sehr fortschriftlich), trotzdem kann man von keiner
Demokratie sprechen. (Dem Volk wurden praktisch keine Rechte der politischen
Partizipation zuerkannt. Von sozialen Rechten war lediglich das Recht auf Eigentum
garantiert.)

Eine weitere Liberalisierung kam, paradoxerweise, mit der Restauration. Die neue
Verfassung wurde nach dem Vorbild Englands erarbeitet - konstitutionelle Monarchie,
gesetzgebende Gewatt des Parlamentes und Verantwortlichkeit der Exekutive.
gegenüber dem Parlament. Schönheitsfehler dieser Verfassung waren die Beschränkung
des Wahlrechts nach dem Eigentum sowie die Tatsache, dass sie oktroyiert war.



-Gründe:

Die Gründe liegen im Zeitalter des europäischen Absolutismus. Der erste Ursachenkomplex ist der soziale und wirtschaftliche Bereich.
Im 18. Jahrhundert war die Bevölkerung in Frankreich blitzartig angestiegen und daraus resultierte ein
Mangel an Arbeitsplätzen und in der Lebensmittelversorgung. Diese Zustände riefen Unzufriedenheit
bei der Bevölkerung hervor, die immer häufiger in Aufständen und Protesten endeten. Auch die
Privilegien des Adels wurden immer häufiger in Frage gestellt.


Den zweiten Komplex bildet der geistig-psychologische und politische Bereich.
Hier liegt der Ursprung in den Entwicklungen der Aufklärung, die besonders im Bürgertum und im
Adel verbreitet wurden. Beim Bürgertum kam es zu einer Bewusstseinsbildung, das seine tragende
Rolle im Staat begriff. Das Bürgertum war nun vielmehr in der Verwaltung verbreitet. Außerdem wurde
die Legitimation des Königs in Zweifel gezogen, der bisher von Gottes Gnaden als Herrscher
anerkannt war.

Der dritte Komplex liegt auf der Seite des absolutistischen Staates, der einen Teil seiner alten Stärke
verloren hatte. Es war vor allem die Legitimation verloren gegangen. Der König hatte es nicht
geschafft, durch eine Wandlung zum aufgeklärten Absolutismus zu gelangen. Das erhöhte das
Konfliktpotential und die Schwäche des absolutistischen Staates wurde aufgezeigt.

 
 

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