Die Geschichte der stoischen Philosophie lässt sich in 3 Abschnitte gliedern:
. Alte Stoa (4.-3.Jh.)
. Mittlere Stoa (2.-1.Jh.)
. Römische/Jüngere/Popularphilosophische Stoa
Gegründet wurde die stoische Schule von Zenon, der ca. 333 v. Chr. in Kition auf der Insel Zypern geboren wurde und um 261 starb. Er kam als junger Mann nach Athen, nachdem er Schiffbruch erlitten hatte. Dort schloss er sich dem bekannten Krates an, doch nachdem er ein paar Jahre lang sein Schüler war, machte er sich selbstständig. Er versammelte seine Zuhörer in einer mit Bildern geschmückten Säulenhalle. Daher kommt auch der Name dieser Lehre, denn das griechische Wort für Säulenhalle ist "Stoa Poikile", daher auch der Name Stoiker (= Hallenphilosophen). Er verfasste die ersten, erhaltenen und für die Stoa typischen religiösen Zeushymnen, außerdem schuf er den Aufbau der griechischen Grammatik, wie sie noch heute gelehrt wird.
Unter seinen Schülern waren auch seine Nachfolger Kleanthes aus Assos und Chrysippos aus Soloi.
Der aufgrund seiner vielen Schriften wohl bedeutende Chryssippos, wirdt auch als zweiter Gründer bezeichnet. Er baute das stoische Gedankengut mit der dialektischen Technik aus.
Die stoische Lehre veränderte sich ausgehend von dem 3. Jahrhundert v. Chr. bis zu dem 2. Jahrhundert n. Chr. sehr.
Die mittleren Stoiker waren Panaetios und Poseidonis. Panaetios wurde um 185 v. Chr. auf Rhodos geboren. Mit ihm fasste die stoische Lehre in Rom Fuß. Durch seine Freundschaft mit Scipio Africanus fand er Zugang zu einem Kreis von Intelektuellen, die sich mit besonderer Leidenschaft dem Griechentum widmeten.
Sein berühmtester Schüler war Poseidonis, von dem man sagte, er sei von allen griechischen Philosophen am meisten in der Welt herumgereist.Er entwickelte sich zu einem wahren Naturtalent und beherrschte das Wissen über Meteorolgie, Ethnologie, Astronomie, Psychologie, Physik, Geschichte und Philosophie und unterrichtete jedes dieser Fächer.
Auf seiner Heimatinsel Rhodos errichtete er seine eigene Schule, die bald die athenische Schule überflügelte. Zu ihm kamen hohe Persönlichkeiten wie Pompejus und Cicero.
Der jüngere Stoizismus prägte sich vorwiegend in Rom aus. Hier waren die berühmtesten Vertreter Seneca, Epiktet und Marc Aurel.
Seneca war hauptberuflich Politiker und nebenberuflich Philosoph. Schließlich quittierte er doch sein politisches Leben und gab sich ganz der Schriftstellerei hin. Unter seinen Schriften befinden sich die "Naturales Questiones" , die "Naturwissenschaftlichen Fragen", die Abhandlungen über Milde, Wohltun und Zorn, sowie die 20 Bücher der Moralbriefe.
Als zweiter ist der freigelassende Sklave Epiktet zu nennen, von dem das "Handbüchlein der Moral" stammt. Er wurde so berühmt, dass ihn selbst Kaiser Hadrian aufsuchte.
Mit Kaiser Marc Aurel endete das stoische Denken in Europa Er verschrieb sich schon im Kindesalter der stoischen Lehre und lebte die Philosophie. Seine Selbstbetrachtungen werden heute noch gelesen.
Die stoische Philosophie entwickelte sich in der hellenistischen Zeit zu einer der einflußreichsten Philosophierichtungen. Praktiziert wurde sie ca. 500 Jahre lang bis ins zweite Jahrhundert nach Christus, ihr Einfluss lässt sich allerdings bis ins 17. Jahrhundert nachweisen.
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