Abschließend bleibt jedoch zu bemerken, dass in den letzten Jahren zunehmend bestritten wird, dass auf Grund der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen verallgemeinernde Aussagen über Einzelpersonen gemacht werden können. Gruppen verlören zunehmend ihre Bestimmungskraft gegenüber Individuen. Während bisher der Einzelne durch seine Gruppe stark beeinflußt wurde - Stammestraditionen, Verhaltenskodizes, Zunftregeln, Klassenbewußtsein - sei spezifisches Gruppenverhalten heute immer seltener festzustellen.
Soziale Ungleichheiten bestehen zwar konstant, allerdings mangelt es diesen Unterscheidungen an Brisanz. Die fortschreitende Diversifizierung von Lebenslagen und -stilen unterläuft die Schichten- und Klassenmodelle, ein akzeptabler Lebensstandard bietet sich heute für nahezu alle Angehörige jeder Schicht.
|