Das Buch besteht aus sieben Sätzen. Jeder Satz hat eine Nummer, welche die Beziehung mit den anderen Sätzen verdeutlicht. Satz 1.2 gehört zum ersten Satz und gibt darauf Kommentar. Satz 1.21 kommentiert Satz 1.2 usw.
Mit dem ,Tractatus' glaubte Wittgenstein alle philosophischen Probleme gelöst zu haben. In dem Buch ist von Philosophie in einem doppelten Sinn die Rede: im negativen Sinn hält er die traditionellen philosophischen Probleme für bloße Scheinprobleme, deren Fragestellung auf dem Missverständnis der Logik unserer Sprache beruht.
Im positiven Sinn kommt der Philosophie eine sprachkritische Aufgabe zu, sie soll sinnvolle und unsinnige Sätze voneinander abgrenzen und dadurch den Scheincharakter philosophischer Probleme entlarven.
Den ,Tractatus' kann man eigentlich in drei Themen zusammenfassen, die einen guten Überblick geben über den behandelten Stoff. Es sind: der abbildende Charakter der Sprache, die Theorie der Elementarsätze und die Namen-Gegenstands-Beziehung in Bezug auf die Bedeutung.
Wittgenstein geht dabei von der Voraussetzung aus, dass Sprache, Denken und Welt zueinander in einer abbildenden Beziehung stehen, dass der Gedanke und der Satz ein Bild der Wirklichkeit geben. Freilich ist dies nicht im Sinne einer Photographie gemeint, sondern beruht auf einer Strukturgleichheit, die zwischen Tatsachen, Gedanken und Sätzen besteht. Wittgenstein nennt den Satz darum ausdrücklich "ein Bild der Wirklichkeit\". So kommt Wittgenstein auch zu der Überzeugung, dass die Bedeutung eines Namens den Gegenstand identifiziert, den dieser bezeichnet.
Natürlich kann nun ein Satz auch ein falsches Bild der Wirklichkeit darstellen. Darum sucht Wittgenstein nach Kriterien, die es erlauben, falsche und wahre Sätze ebenso zu unterscheiden wie sinnvolle und unsinnige. Er findet sie auf dem Wege einer analytischen Zergliederung unserer Sprache.
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