Mit Heym und einigen anderen Autoren - darunter auch Trakl und van Hoddis - erschöpft sich in einem erstaunlich kurzen Zeitraum (1910 bis 1914) eine literarische Bewegung, die, als Sammelbecken desperatester Einflüsse sich schon bald zum epigonalen Spätexpressionismus abschwächte. Das behandelte Werk "Die Stadt", stammte aus einer Lyriksammlung, die den Titel "Der ewige Tag trug". Dieser Gedichtband kann als früheste literarische Manifestation des Expressionismus bezeichnet werden. In diesem Gedicht schlägt der Autor jenen unverwechselbar expressiven Stil an, den man nicht zwar als "Zeitstil" jener Epoche bezeichnen kann, der jedoch bei Trakl Ähnlichkeit findet. Das Gedicht bietet die metaphorischen Hauptelemente, mit denen der Autor sich einer Realität zu bemächtigen versucht, die in ihrer Unheimlichkeit, ihrer seelenlosen, erstarrten Fremdheit und Feindlichkeit, erlebt wird - die der modernen städtischen Industrielandschaft. Das Bild der Stadt hat eine "dämonisierende" Funktion, die bestimmte Elemente der Realität die Aura unbestimmter, dennoch intensiver Fremdheit und Gefährlichkeit beilegt, die in groteske Bizzarie übergeht.
Über die Stadt und Heyms Welt liegt metaphorisch eine Atmosphäre von Endzeit (wie bei van Hoddis). Ein aufmerksames Stilmerkmal ist Heyms Verwendung von Farbchiffen. In seinem Gedicht manifestiert sich eine dunkle, zwischen Rausch und Schwermut, Stagnation und Dynamik schwebende Erfahrung kommenden Untergangs, eine bizarre Ahnung des Höllensturzes, wie sie auch andere expressionistische Dichter kannten.
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