In dem Roman "Der Untertan" von Heinrich Mann beschreibt er die Zeitspanne im Leben eines Mannes, welcher durch einerseits unterwürfiges und andererseits gebieterisches Verhalten Macht erlangt.
Diederich Heßling studiert nach seiner Schulzeit Chemie in Berlin. Dort hat er mit der Tochter eines Geschäftsfreundes seines Vaters, Agnes, ein Verhältnis. Durch einen Freund lernt Diederich die Studentengruppe der Neuteutonen kennen. Diese treffen sich regelmäßig, um sich zu amüsieren oder um zu lernen. Auf Grund eines Fußleidens wird Diederich vom Wehrdienst befreit. Bei einer Demonstration von Arbeitslosen unter den Linden sieht er zum erstem Mal den Kaiser. Diederich ist sehr beeindruckt, und auch dieses Ereignis ist maßgebend für seine späteren Taten.
Aus Angst vor einer festen Bindung und aus gesellschaftlichen Gründen drückt er sich vor der Heirat mit Agnes und flüchtet nach Netzig, um dort die Fabrik seines vor kurzem gestorbenen Vaters zu übernehmen. Im Zug dorthin trifft er auf Guste Daimchen und erfährt von ihrer großen Erbschaft. Sie ist mit Wolfgang Buck, dem Sohn des in Netzig angesehenen und bewunderten alten Herrn Buck, verlobt. In der Fabrik spielt er sich als aufgeblasener Geschäftsmann auf. Er beschließt das Geschäft des toten Vaters zu erweitern und übernimmt auf tyrannische Art sowohl die offizielle Leitung der Papierfabrik, als auch die Führung innerhalb der Familie. Seine Mutter und zwei Schwestern Emmi und Magda behandelt er nicht sehr respektvoll, obwohl klar ist, dass er sie liebt.
In der Stadt macht er die Bekanntschaft mit Herrn Buck, einem der einflussreichsten Männer in Netzig, welcher ihm eine Expansion der Fabrikanlagen zusichert. Noch am gleichen Tag lernt er weitere einflussreiche Bürger der Stadt kennen, mit denen er eine Kneipe aufsucht. In dieser Kneipe provoziert der stark angetrunkene Diederich den Fabrikbesitzer Lauer. Lauer, der Schwiegersohn des alten Bucks, begeht daraufhin eine Majestätsbeleidigung. Es kommt zu einem Prozess, in dem Diederich als Hauptzeuge aussagen muss. Sein Ansehen und das der Familie Heßling bekommt durch seine Aussage einen schlechten Ruf. Durch eine bewegende Rede über Kaisertreue, die zu Verurteilung Lauers führt, verwandelt sich seine schlechte Stellung im Ort in eine gute, und Diederich fasst neuen Mut.
Aufgrund geschäftlicher Schwierigkeiten verbündet sich Diederich mit seinem politischen Feind, dem Sozialdemokraten und Maschinenmeistern Napoleon Fischer. Fischer garantiert ihm die Stimmen seiner Genossen für die nationalliberale Partei und verlangt im Gegenzug den Bau eines Gewerkschaftshauses. Diederich gewinnt die Wahl.
Weil Diederichs Ruf immer besser wird, werden seine Schwestern zur Frau des Regierungspräsidenten eingeladen, um in deren Theaterstück mitzuspielen. Dort trifft er Guste Daimchen wieder und erfährt das Ausmaß ihres Erbes, worauf sein Interesse an ihr steigt. Als das Gerücht aufkommt, Guste und Wolfgang seien Geschwister, trennen sie sich. Das ist die Chance für Diederich Guste zu heiraten, um deren Erbe für seine Zwecke zu nutzen.
Auf der Hochzeitsreise mit Guste erfährt Diederich von einer Reise des Kaisers und reist ihm nach, um immer an dessen Seite zu sein und ihn zu schützen.
Wieder zurück in Netzig stehen die Wahlen zur Kandidatur für den Reichstag an.
Der alte Buck schädigt Diederich durch die Aussage, Diederich sei nicht hauptsächlich an der Politik interessiert. Während der Stichwahl zwischen den Sozialdemokraten und der Partei des Freisinns bekommt Diederich per Brief einen Hinweis über einen Gesetzesverstoß der Herren Buck und Chon. Diederich rächt sich, indem er Bucks Stellung im Ort zerstört und das Gerücht er betrügerischen Geschäfte verbreitet.
Bei der Ehrung des Kaiserdenkmals, als Diederich seinen großen Auftritt plant, setzt ein schreckliches Unwetter ein und Diederich erhält seinen Orden von einem Schutzmann in einer stillen Ecke. Am Ende ist Diederich beim Tod des alten Buck anwesend, der ihn in Gestalt des Teufels wahrnimmt.
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