Die Krankheit Cholera kommt hauptsächlich in Asien, besonders in Indien und Ostpakistan vor. Sie wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst. Es ist kommaförmig und hat eine Geisel (à Vibrionen) Die Erreger werden durch verschmutztes Trinkwasser oder durch die Nahrung in den Verdauungstrakt aufgenommen. Haben sie die Passage durch den Magen überlebt, gelangen die Erreger in den Dünndarm. Er bietet ihnen optimale Vermehrungsbedingungen. Mit ihrer Geisel als Antrieb durchbrechen sie die Schleimschicht, heften sich an Dünndarmzellen und scheiden schliesslich ein Gift aus, das in die Darmzellen eindringt und den Stoffwechsel der Zelle aus dem Gleichgewicht bringen: Sie scheidet mehr Salz-Ionen aus und als Folge davon mehr Wasser aus. 15-25 Liter Wasser können an einem Tag durch schwere Brechdurchfälle mit reiswasserähnlichen Stühlen verloren gehen. Andere Symptome sind: Untertemperatur, Choleragesicht (spitzige Nase, eingefallene Wangen, faltige Haut), Fieber, Benommenheit, Delirien und im schlimmsten Fall der Tod (30-60% der Fälle).
Es gibt kein spezifisch wirkendes Antibiotika, eine hochdosierte Tetrazylinderbehandlung beeinflusst jedoch den Krankheitsverlauf günstig. Die wirkungsvollsten Vorbeugungsmassnahmen sind:
a.) wirksame Isolierung von bekannten Krankheitsfällen
b.) sorgfältige Hygiene und sanitäre Allgemeinmassnahmen zur Verhütung einer Wasserverseuchung
c.) Impfung aller Personen, die in oder durch Gebiete reisen, in denen die Cholera heimisch ist oder epidemisch auftritt
Es gibt also Choleraepidemien. Tiere erkranken nicht an Cholera und können den Erreger auch nicht übertragen.
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