Als kurze Kapitel reihen sich einzelne selbständige Szenen aneinander. Der innere Monolog, in den der Ich-Erzähler immer wieder gerät, ist durch Fragen und Ausrufe dialogisch aufgelockert. Doch der Lehrer ist nicht nur Ich-Erzähler, der Leser wird gewissermaßen in ein Selbstgespräch hineingezogen. "Bei der Darstellung von Situationen läßt Horvath durch Tempuswechsel das Vergangene unmittelbar präsent werden. Eine untergründige Spannung erzeugt er durch oft telegrammartig verkürzte Sätze."1 So baut er eine Atmosphäre von ungreifbarer Bedrohung auf, welche die Spannung noch zusätzlich verstärkt. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Ablauf des Geschehens, so daß ihm die darin enthaltene zeitkritische Problemstellung beim Lesen nicht unmittelbar bewußt wird.
Horvath benutzt in seinen Volksstücken einen Sprachzustand, den er selbst den "Bildungsjargon" des Kleinbürgers nennt. Das hervorstechendste Merkmal ist dabei das sogenannte "vorgefertigte Sprachteil"2, bestehend aus Redewendungen und konventionellen Floskeln. Dabei "versprachlicht er die Klischees kleinbürgerlicher Moral und Verhaltensweisen."3
Durch diese schlichte Alltäglichkeit erreicht Horvath eine "Unmittelbarkeit des Sprechens und der Sprache".4 Die Bedeutung des vorgeprägten Sprachteils ergibt sich "aus dem Kontext und wird erst deutlich, wenn die Intention, die hinter der klischeeartigen Sprache steht, sichtbar wird".5
"Horvaths Theater ist nicht psychologosierend, sondern selektiv, d. h. er bereitet Handlung nicht vor, er zeigt sie als Resultat. Zwischen den Höhepunkten ist Spielraum , oft mit Anekdoten ausgefüllt, mit lyrischen Idyllen".6 Dieser szenische Witz bildet einen Gegensatz zum eigentlichen Ernst der Situation.
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