Prallbrecher: Im Zweiwalzen-Prallbrecher wird das gleichmäßig zugeteilte Aufgabegut von zwei schnellaufenden , mit auswechselbaren Schlagleisten besetzten Walzen erfaßt, durch Schlag ohne Widerlager zertrümmert und in den Prallraum geschleudert. Dort prallen die zertrümmerten Gutteile gegeneinander, zerkleinern sich dadurch selbst ohne Verschleiß von Metall, treffen erneut auf die Schlagwalzen und verlassen mit hoher kinetischer Energie den Prallraum über Roste.
Einwalzen-Prallbrecher mit einer Walze nach gleichem Prinzip arbeitend, werfen das Gut gegen im Prallraum angebrachte Prallelemente (Platten, Stangen), bis die gewünschte Feinheit erreicht ist. Infolge hoher Aufprallgeschwindigkeit des Gutes sowie der Summe der Geschwindigkeiten beider von Walzen gegeneinander geschleuderten Gutströme sind, im Vergleich zu anderen Brecherarten, der Zerkleinerungseffekt hoch und der Energiebedarf niedrig. Die Größenordnung des Endprodukts läßt sich in weiten Grenzen beeinflussen durch Ändern der Schlagwalzendrehzahl, Schlagleistenanzahl und Rostspaltweite.
Prallbrecher eignen sich zum Feinbrechen und Schroten mittelharter bis harter Feststoffe; sie ersetzen oft die beiden Stufen des Vor- und Nachbrechens durch einen Arbeitsgang.
Hammerbrecher: Zum Grob- und Feinbrechen eingesetzt, sowie diesen entsprechenden Hammermühlen zertrümmern das Aufgabegut durch schnell aufeinanderfolgende Schläge der am Umfang eines Rotors gelenkig angebrachten Hämmer oder plattenförmigen Schläger verschiedener Ausführungsform. Die Hämmer sind auf dem aus Naben oder Scheiben bestehenden Rotor einzeln oder zu Reihen angeordnet, von denen vier bis acht über den Umfang verteilt sind. Die Zentrifugalkraft läßt die Hämmer radiale Lage einnehmen. In den Aufgabetrichter eingesetzte Roststäbe halten große Stücke zurück; die Hämmer greifen zwischen die Roststäbe ein und vorzerkleinern das Aufgabegut.
Das Aufgabegut wird durch vibrationsartige Schläge und Prall gegen die mit Prallplatten belegte Gehäusewand zerkleinert. Der erzeugte Luftstrom unterstützt das Zerkleinern durch Reiben der Teilchen aneinander oder an der Gehäusewand. Das Brechgut fällt über auswechselbare Bodenroste, die den Brechraum nach unten abschließen.
Doppelhammerbrecher enthalten zwei gegenläufig angeordnete Rotoren und vereinen zwei normale Hammerbrecher zu einem Brecher (Ich hasse das Wort Brecher) mit großem Einwurftrichter. Die Vorteile sind: große Aufgabestücke und höhere Durchsatzleistungen gegenüber einem Normalhammerbrecher (BRECHER→MN).
Mahlen
NAß- und TROCKENMAHLEN:
Kein Pulver beim Naßmahlen → keine Staubexplosion; weniger Wärmeentwicklung; weniger Kraftaufwand wie beim Trockenmahlen.
Die zum Schroten, Fein-, Feinst- und Kolloidmahlen eingesetzten Mühlen lassen sich etwa zu folgenden Hauptgruppen und deren Wirkweise ordnen
Mühlentyp Wälzmühlen Kugelmühlen Schlag- und Schleudermühlen Strahlmühlen
Wirkung Druck, Reiben Schlag, Reiben Schlag, Prall Prall
Im Gegensatz zum Brechen beeinflußt beim Mahlen die Mahlbarkeit der Feststoffe die Durchsatzleistungen der Mühlen, die je nach Aufgabegut und Mahlbedingungen starken Schwankungen unterliegt. Der Leistungsbedarf der Mühlen bleibt dagegen nahezu konstant.
Die Durchsatzleistung steigt, wenn der Teil des Mahlguts, der die vorgeschriebene Korngröße erreicht hat, stetig aus dem Mahlraum entfernt wird. Die Mühlen arbeiten deshalb im Kreislauf mit Sieben, Windsichtern oder Naßklassierern, die das Feinkorn abtrennen und das Grobgut in die Mühle zurückführen. Siebe und Sichter können dabei Teile der Mühle sein oder als selbständige Apparate im Kreislauf stehen.
Wälzmühlen
Arbeiten mit Wälzkörpern, die auf einer Mahlbahn abrollen, auf der das Mahlgut längere Zeit verbleibt und dadurch mehrmaliges Einwirken der Wälzkörper zerkleinert wird. Zu dieser Gruppe gehören Kollergänge und Rollenwälzmühlen, die sich in der Form ihrer Wälzkörper und Mahlbahnen unterscheiden. Druck und Reiben bewirken das Zerkleinern.
Kollergänge: Gehören zu den ältesten Zerkleinerungsapparaten. Auf einer ebenen, ringförmigen Mahlbahn rollen zwei bis vier schwere Laufsteine - sogenannte Läufer - , die durch ihr Eigengewicht das Mahlgut zerdrücken. Da die Umfangsgeschwinduigkeit der äußeren Läuferkante gegenüber der Mahlbahn größer ist als die der inneren Läuferkante, findet gleichzeitig ein Gleiten und damit Verreiben des Mahlguts statt.
Für diskontinuierlichen Betrieb ist der Boden der Mahlbahn geschlossen ausgeführt, während bei kontinuierlichem Mahlen, Stabroste oder gelochte Platten das zerkleinerte Gut am Lauftellerumfang abtrennen. Mitlaufende Schaber wälzen das Mahlgut um und verschieben es auf der Mahlbahn, so daß ein inniges Durchmischen unterschiedlicher Stoffe erzielt wird und feinere Anteile über den Rost austreten (Mahl- und Mischkollergang). Der Zerkleinerungsgrad hängt ab von der Spaltweite der Bodenroste. Die von Kollergängen erzeugten Teilchen haben im allgemeinen Plättchenform.
Rollenwälzmühlen: Auch Ringmühlen genannt, zerkleinern das Aufgabegut mittels Wälzkörpern. Vorgespannte Federn (Federkraftmühlen), Zentrifugalkräfte (Fliehkraftmühlen) oder Hydraulikzylinder (Hydraulik-Doppelrollenmühlen) pressen die Wälzkörper gegen eine ringförmige Mahlbahn.
In Federkraft-Walzenringmühlen liegen drei ortsfeste, federnd gelagerte Mahlwalzen an der Innenfläche des vertikalen, den Walzen frei aufliegenden Mahlrings. Eine der Mahlwalzen wird angetrieben und versetzt den Mahlring in Umlauf. Andere Ausführungen treiben den Mahlring direkt an. Das Aufgabegut gelangt - beiderseits zugeführt - auf die Mahlringinnenfläche und bildet, durch die Zentrifugalkraft angepreßt, eine verhältnismäßig dicke Mahlschicht. Die Federn gleichen auftretende Stöße innerhalb der Mühle aus. Das Mahlgut fällt, von der Rückwand der Einlaufschurre herausgedrückt, über die Ränder des Mahlrings in den Austragschacht. Das ausgetragene Mahlgut enthält grießige Anteile, deren Abtrennen beim Feinmahlen das Arbeiten mit einem Windsichter im geschlossenen Kreislauf erfordert. Federkraft-Walzenringmühlen sind für mittelharte bis weiche Feststoffe geeignet.
Federkraft-Wälzmühlen: (Federrollenmühlen) Besitzen zwei ortsfeste, kegelförmige Walzen, von Federn regelbar gegen eine horizontal rotierende Mahlbahn gepreßt. Das Zerkleinerungsverfahren ähnelt dem des Kollergangs. Das mittelharte bis harte, trockene Aufgabegut gelangt über einen Tellerzuteiler auf die Mahlbahn, die sich in rascher Umdrehung befindet und die Rollen in Rotation versetzt. Ein höhenverstellbarer Stauring regelt das Abfallen des Mahlguts am Mahlbahnrand. Umlaufende Stufensiebe schließen den Mahlraum nach oben ab. Von unten über den Luftkanal eingeblasene Luft streicht durch den Mahlraum und reißt das Mahlgut zu den Sieben empor; diese lassen feinere Anteile zum Aerozyklon austreten, während gröbere Anteile in den Mahlraum zurückfallen. Vom Luftstrom nicht mitgeführte Grobanteile verlassen unten die Mühle. Es werden hohe Feinheiten erzielt. Der spezifische Arbeitsbedarf bewegt sich mahlgutabhängig in weiten Grenzen.
Federkraft-Kugelmühlen: (Kugelringmühlen) Es laufen Stahlkugeln zwischen einem unteren, horizontal rotierenden Mahlring und einem oberen, feststehenden, von Federn angepreßten Metallring. Die Mahlringform paßt sich den Kugeln an. Der untere Mahlring setzt die Kugeln in Bewegung. Das zentral über Zuteiler einfallende Aufgabegut wird von den Kugeln erfaßt, auf dem unteren Mahlring zerteilt und nach außen aus dem Ring getrieben. Ein Luftstrom hebt das Mahlgut zum oben angebrachten Sichter, der Grobanteile dem Mahlring wieder zuführt. Federkraftkugelmühlen dienen vor allem zum Feinmahlen von Kohle, Zementklinkern und Gipsstein. Einblasen von Heißluft in den Mahlraum macht die Mühle zur Mahltrocknungsanlage.
Fliehkraft-Walzenmühlen: (Pendelmühlen) Mahlen auf der Innenbahn eines konzentrisch zur vertikalen Mittelachse ruhenden Mahlrings. Zwei bis drei an Pendeln hängende Rollen kreisen um die Mühlenachse, wobei die Zentrifugalkraft die Rollen so an den Mahlring preßt, daß sie auf dem Innenmantel des Mahlrings abrollen. Das Mahlgut gelangt über Aufgabevorrichtungen zwischen Mahlring und Rollen und tritt über Windsichter oder Siebe aus. Pendelmühlen schroten und mahlen mittelharte Feststoffe, z.B. Kalkstein, Steinkohle. Federkraftwälzmühlen und Kugelmühlen lösen die Pendelmühlen auf dem Feinmahlgebiet ab, so daß sie nur noch begrenzt zum Einsatz kommen.
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