.1 Wieviel Abfall fällt an?
Genaue Angaben über die Menge der anfallenden Kunststoffabfälle sind schwierig zu erhalten. Manche Abfallströme sind hinsichtlich ihrer Zusammensetzung recht gut untersucht, für manche wie z.B. Baustellenabfälle, Sperrmüll oder Gewerbeabfälle, gibt es nur grobe Abschätzungen über die Zusammensetzung.
Genau bekannt ist die Menge der Kunststoffverpackungsabfälle, die in den gelben Tonnen und Säcken getrennt gesammelt werden. Sie betrug 1999 ca. 85.000 Tonnen!
Gut Bescheid weiß man auch über die Menge der Kunststoffabfälle im Hausmüll, da die Zusammensetzung des Hausmülls in regelmäßigen Abständen in der Praxis untersucht wird.
Die letzte Hausmülluntersuchung im Jahr 1998 ergab einen Kunststoffanteil von ca. 11% (bezogen auf das Gewicht). Das entspricht etwa 130.000 Tonnen.
Abb. 21: Zusammensetzung des österreichischen Hausmülls 1998
Man geht heute davon aus, dass in Österreich jährlich rund 450.000 Tonnen Kunststoffabfälle anfallen. Bei einer Gesamtabfallmenge von 26,5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr entspricht das einem Anteil von 1,7%.
Die dominierenden Stoffgruppen im Hausmüll sind immer noch Biomaterialien, Papier und Hygieneartikel (v.a. Windeln), die zusammen fast die Hälfte des Hausmüllgewichtes ausmachen.
Abb. 22: Kunststoffe in verschiedenen Abfallströmen
Für Kunststoffabfälle stehen in Österreich derzeit 4 Wege offen:
· Stoffliche Verwertung
· Thermische Verwertung
· Müllverbrennung
· Deponie
Stoffliche Verwertung: 100.000 Tonnen pro Jahr
ü 58.500 Tonnen Verpackungsabfälle
ü 38.500 Tonnen Abfälle aus der Kunststoffverarbeitung
ü 3.000 Tonnen getrennt gesammelte Kunststoffabfälle wie z. B. Rohre, Agrarfolien, Stoßstangen, Batteriekästen, Schaumstoffe usw.
Thermische Verwertung: 40.000 Tonnen
ü 36.000 Tonnen Verpackungsabfälle
ü 4.000 Tonnen Kunststoffe aus anderen Anwendungsbereichen.
Müllverbrennung: 60.000 Tonnen zusammen mit Hausmüll
Deponie: 250.000 Tonnen
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