· Definition
Klebstoffe sind nichtmetallische Werkstoffe in flüssiger, pastöser oder fester Form, die dazu verwendet werden, zusammenzufügende Werkteile miteinander zu verbinden.
Die Klebewirkung beruht dabei entweder auf Haftung (siehe Adhäsion) oder auf einer inneren Festigkeit (siehe Kohäsion), die nach einem Trocknungsprozess entsteht.
· Wirkungsweise
Die flüssigen oder plastischen Stoffe dringen in die feinen Vertiefungen der Körper ein und erhöhen die wirksame Adhäsionsfläche à je feiner das Material, desto größetr die Haftfläche à desto besser der Halt.
Kohäsionskräfte entstehen innerhalb des Klebstoffes. Ausreichende Kohäsion wird erst nach dem vollständigem Erhärten des Klebstoffes erreicht.
Der Klebstoff wirkt also durch Adhäsion und Kohäsion.
· Bindekräfte in der Leimfuge
Die Leimstofffuge soll nach dem erhärten des Klebstoffes fester sein als die Festigkeit des zu verleimenden Holzes. Beim Versuch, die Leimstofffuge zu spalten, müßte die Bruchstelle im Holz verlaufen.
· Die Klebeflächen
Um eine gute Verklebung zu erreichen, müssen die Klebeflächen eben, passgenau und frei von Staub und Öl sein. Der Klebstoff kann geringe Unebenheiten ausgleichen.
· Klebstoffarten
· Kleber aus natürlichen Grundstoffen
Natürliche Klebstoffe werden aus Glutin, Blutalbumin, Casein und Stärke hergestellt. Sie werden heute kaum noch verwendet, da sie nicht witterungs- und feuchtebeständig und zum Teil umständlich zu verarbeiten sind.
Grundstoff Leimarten
tierisch Glutinleim (Haut, Knochen, Leder)
Blutalbuminleim (Blut)
Caseinleim (Milcheiweiß)
pflanzlich Stärkeleim
Dextrinleim
· Kleber aus synthetischen Stoffen
Diese Klebstoffe werden auch als Kunstharzkleber bezeichnet, weil sie Kunstharze als Bindemittel enthalten.
Für Bauzwecke werden Harnstoffharz-, Resorcinharz- und Polyvinylharzklebstoffe verwendet.
Polyvinylacetatleime (PVAC) sind wasserhaltige Leime. Das in Wasser nicht lösbare Kunstharz Polyvinylacetat ist in Wasser in sehr kleinen Teilchen fein verteilt (Dispersion). Ein häufig verwendeter PVAC - Klebstoff ist der Dispersionsleim. Wegen seiner milchig weißen Farbe wird er auch als Weißleim bezeichnet. Er erhärtet durch Abgabe des Wassers an das Holz und an die Luft. Verwendung als Montageleim für Holzverbindungen und Plattenwerkstoffe.
Polychloroprenklebstoffe sind lösungsmittelhaltige Kontakt-Klebstoffe. Der auf beiden zu verklebenden Flächen aufgetragene Klebstoff verfestigt sofort nach Berührung beider Klebeflächen. Die Flächen dürfen erst zusammengefügt werden, wenn das Lösungsmittel abgedunstet ist (Ablüftezeit). Verwendung als Kontaktkleber z.B. zum Aufkleben von Folien und Kunststoffen.
Harnstoffharzleime sind Kondensationsleime. Die flüssig gelieferten Leime sind nur begrenzt lagerfähig. Sie werden nur für feuchtefeste Verklebung verwendet. Verwendung als Montageleim, für feuchtefeste Verleimungen, für Holzteile unter Dach.
Epoxidharzklebstoffe sind lösungsmittelfreie, duroplastische Zweikomponentenkleber. Sie erhärten durch chemische Reaktion der beiden Komponenten Klebstoff und Härter. Verwendung als Montageleim, zum Kleben von Keramik, Glas und Metall.
Resorcinharzleime ergeben bei Zusatz von Härter wetterfeste Verleimungen, die auch wasserfest sind. Verwendung als Montageleim für Bauteile, die Nässe und Hitze ausgesetzt sind.
h Da die Lösungsmitteldämpfe gesundheitsschädlich sind, muß in geschlossenen Räumen für Entlüftung gesorgt werden.
· Klebstoffarten - Tabelle
· Geräte zum Aufbringen des Klebstoffes
¨ Klebepistole
¨ Spachtel
¨ Zahnspachtel bzw. Zahnkelle
¨ Gummispachtel
¨ Pinsel
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