Zur Abschätzung der zu erwartenden biologischen Wirkung ionisierender Strahlen auf den Körper und die einzelnen Organe wurden verschiedene Dosisgrössen eingeführt.
Absorbierte Dosis D
Die absorbierte Dosis ist ein Mass für die Zahl der Primärwirkungen und dient in der Medizin als Mass für die Prognose akuter Strahlenreaktionen. Die Dosis ist immer auf einen Punkt (bzw. ein Organ) im Körper bezogen und wird in Gray (Gy) angegeben.
Die Formel lautet:
Aequivalentdosis H
Trotz gleicher absorbierter Dosis können verschiedene Strahlenarten unterschiedliche biologische Wirkungen verursachen. Dies wird durch die Multiplikation der absorbierten Dosis mit einem so genannten Wichtungsfaktor der entsprechenden Strahlenart berücksichtigt, entsprechend der folgenden Formel:
Der Wichtungsfaktor wR für die verschiedenen Strahlenarten ist wie folgt:
Strahlenart
Wichtungsfaktor wR
Röntgen- und Gammastrahlung
1
Betastrahlung
1
Alphastrahlung
20
Neutronenstrahlung (energieabhängig)
5-20
Die Äquivalentdosis ist ein Mass für die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer bestimmten biologischen Wirkung. Wie die absorbierte Dosis ist auch sie immer auf einen Punkt (bzw. ein Organ) bezogen und wird in Sievert (Sv) angegeben. Die Äquivalentdosis ist vor allem im Strahlenschutz von Bedeutung und nur bei Bestrahlung von lebender Materie sinnvoll.
4.3 Effektive Dosis E
Die effektive Dosis ist die mit den organspezifischen Strahlenrisiken gewichtete Summe der Äquivalentdosen in den einzelnen Organen.
Die Werte für die einzelnen Organe T sind, gemäss folgender Formel:
Organ
Wichtungsfaktor wT
Gonaden
0.20
Knochenmark, Dickdarm, Lunge und Magen
0.12
Blase, Brust, Leber, Speiseröhre, Schilddrüse
0.05
Haut und Knochenoberfläche
0.01
Übrige
0.05
Die effektive Dosis ist ein Mass für das integrale Strahlenrisiko einer exponierten Person und entspricht ungefähr einer vergleichbaren mittleren Ganzkörperbestrahlung. Auch sie wird in Sievert (Sv) angegeben.
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