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  Aufgrund der Dipoleigenschaft des Wassers lagern sich die Wassermoleküle mit ihren entgegengesetzt geladenen Enden an die Ionen der Oberfläche (Adsorption) an. Dieses schwächt infolge elektrostatischer Abstoßung zwischen den näherliegenden Polen der adsorbierten Wassermoleküle und den gleichgeladenen Nachbarionen die Gitterkräfte (Coulomb´sche Kräfte) in der Oberflächenschicht. Nun können sich infolge der Wärmebewegung Ionen von der Oberfläche lösen. In der Grenzschicht werden die abgelösten Ionen sofort allseitig von Wassermolekülen umlagert. Man nennt diesen Vorgang Hydratation. Abbildung 1 verdeutlicht die chemischen Vorgänge. "Auf diese Weise verwittern die meisten Alkali- und Erdalkalichloride, -sulfate und -nitrate, deren Löslichkeit mit einigen 100 g/l sehr hoch ist" (SCHEFFER, 1992, 13). Langsamer dagegen verwittert beispielsweise Gips (CaSO4∙2H2O), da hier die Ionenbindung stärker ist (siehe auch Tab.1). Von der Hydratation werden in der Regel Salze erfaßt (aufgrund der Ionenbindung). So auch in Wasser gelöstes Calciumcarbonat, welches in Abwesenheit von Kohlendioxid eine leichte alkalische Reaktion hervorruft :
  
CaCO3 + 2H2O  Ca(OH)2 + H2CO3  
Das so entstandene Calciumhydroxid ist sehr stark dissoziiert, während die Kohlensäure nur gering gelöst wird. Somit überwiegt der Basenanteil und die Lösung reagiert alkalisch.  
Als Vertreter der durch Hydratation verursachten Löslichkeitsreihen seien angeführt (Tab.1): 
LiCl	NaCl	KCl	CaCl2∙6H2O	SrCl2∙6H2O	BaCl2∙2H2O
  
13,9	5,4	4,0	5,5	3,1	1,6 
Li2SO4∙H2O	Na2SO4∙10H2O	K2SO4	CaSO4∙2H2O	SrSO4	BaSO4 
2,9	1,3	0,63	1,5 ∙ 10 -2	6,2 ∙ 10 -4	1,0 ∙ 10 -5 
Tab.1: Löslichkeitswerte in mol/l von einige Salzen (vgl. JANDER, 1989, 34)
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