Eigenschaften:
Ammoniumdichromat bildet geruchlose, orangefarbene Kristalle. Bei einer Erwärmung auf 180°C zersetzt es sich unter Entwicklung von Stickstoff. Durch starke Reibung kann es aber auch explodieren. Als starkes Oxidationsmittel reagiert es explosionsartig mit Metallpulvern, Schwefel oder Phosphor. Insgesamt gesehen ist Ammoniumdichromat wie auch Kaliumdichromat ein äußerst toxischer Stoff. Für den Menschen ist besonders das Einatmen der krebserzeugenden Stäube gefährlich. Die Aufnahme erfolgt durch Resorption in den Lungen oder bei Hautkontakt. Die tödliche Dosis liegt bei etwa 2g. Wie bei anderen Chromsalzen reichert sich das Chrom in den Nieren, in der Leber und im Gehirn an. Es kann dann zu Bindehaut- und Magenschleimhautentzündungen kommen. Verschiedene Krebsarten können ebenfalls auftreten. In der Umwelt gilt es als sehr giftig für Wasserorganismen, es ist in die höchste Wassergefährdungsklasse eingestuft.
In den Schulen wurde früher der \"Vulkanversuch\" vorgeführt. Dabei entzündete man ein kleines Häufchen aus Ammoniumdichromat an der Spitze mit dem Brenner. Die Reaktion geht von alleine weiter, unter lebhaftem Sprühen wandelt sich der orangefarbene Stoff in einen graugrünen Stoff um. Das Volumen vergrößert sich dabei um ein Vielfaches, so dass sich allmählich ein \"Vulkan\" mit Krater ausbildet.
Bei dieser chemischen Reaktion entstehen als Endprodukte das Gas Stickstoff und Chrom(III)-oxid:
(NH4)2Cr2O7 -----> N2 + Cr2O3 + 4 H2O
In einer Zwischenreaktion bildet sich zunächst Ammoniak und hochgiftiges Chrom(VI)-oxid. Das Ammoniak wird wiederum durch das Chrom(VI)-oxid zu Stickstoff oxidiert.
Auch wenn dieser Schauversuch besonders eindrücklich das Wesen einer chemischer Reaktion wiedergibt sollte man den Versuch aufgrund des hohen Gefahrenpotentials der beteiligten Stoffe nicht mehr durchführen.
Herstellung:
Die Herstellung erfolgt durch die Umsetzung von Natriumdichromat und Ammoniumchlorid. Die konzentrierten Lösungen der beiden Salze werden zusammen gegeben und bis zum Sieden erhitzt.
Na2Cr2O7 + 2 NH4Cl -----> (NH4)2Cr2O7 + 2 NaCl
Das in der heißen Lösung ausfallende Natriumchlorid wird sofort abfiltriert. Nach dem Abkühlen fällt das Ammoniumdichromat aus der Lösung aus.
Verwendung:
Bei verschiedenen Druckverfahren der Lithografie und in der Fotografie; für die Herstellung von Holzschutzmitteln; früher als Beizmittel bei der Textilfärbung und zur Darstellung von Kaliumchromalaun (Gerbmittel für Leder); in Feuerwerkskörpern und für rauchlose Pulver; zur Herstellung von Katalysatoren in organischen Synthesen; früher auch zur Herstellung von Chrom(III)oxid-Pigmenten und von Chrom(IV)-oxid (Trägermaterial für Magnetbänder).
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