Die Rangordnung der Ziele beruht auf gesellschaftspolitischen Wertvorstellungen:
Freiheit der Standortwahl, Kaufwahl, Konsumwahl.......
wipol. Ziele: Wohlstand, soziale Gerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit,
Heute werden besonders folgende 5 Ziele in den westlichen (jetzt auch östlichen) Industrieländern als wichtig angesehen:
- Vollbeschäftigung
- Wirtschaftswachstum
- Geldwertstabilität MAGISCHES FÜNFECK (Magisches POLYGON)
- Außenhandelsgleichgewicht
- ger. Einkommensverteilung
Diese Ziele konkurrieren zum Teil miteinander, sind also nicht miteinander zu vereinbaren.
Bsp.: Konkurrenz zwischen Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität wird durch Phillipskurve verdeutlicht (siehe Makro). Je höher die Arbeitslosigkeit, desto geringer die Inflation (= Geldwertstabilität). ==> stimmt nicht unbedingt. Das eine Ziel kann aber auch das andere nach sich ziehen. Bsp.: Wirtschaftswachstum senkt Arbeitslosigkeit.
1.Vollbeschäftigung: = optimale Ausnützung des Produktionsfaktors Arbeit. Es besteht ein Spielraum bis 4%.
Übervollbeschäftigung: zuwenig Arbeitskräfte ==> angespannte Arbeitsmarktlage ==> Lohndrift (Differenz zwischen Löhnen und Kollektivvertragslöhnen) ==> Anwerbung von Gastarbeitern, die mit Kollektivvertragslohn zufrieden sind, also billiger.
Trotzdem Mangel an Facharbeitern, die Mobilität der Arbeitskräfte ist gering.
Arten der Arbeitslosigkeit:
versteckte: durch Kurzarbeit; durch Beschäftigung, obwohl man ihn nicht braucht(beides geschah in \"DDR\"
strukturelle: die Struktur(z.B.: am Land) ermöglicht keine Vollbeschäftigung.
konjunkturelle: z.B.: in Depression.
saisonale: je nach Jahreszeit (Fremdenverkehr, Bauwirtschaft).
produktive Arbeitsfürsorge = z.B. Bautätigkeit des Staates im Winter.
freiwillige: Sandler, Uberlebenskünstler, Schwarzarbeiter,...
Fluktuations-AL: Zeit zwischen Aufgabe des alten und Annahme des neuen Arbeitsplatzes.
2. Wirtschaftswachstum: seit 1960; = Erreichung einer bestmöglichen Wachstumsrate.
Intensives Wachstum: Sozialproduktzuwachs/Kopf
Extensives Wachstum: Sozialproduktzuwachs/Volk
Das Wirtschaftswachstum ist Voraussetzung für die Erhöhung des Lebensstandards (= Wohlstand). Wachstum bedeutet ein Mehr an Güterproduktion und Güterbedarf. Optimales Wachstum = Nebenerscheinungen möglichst \'klein halten.
Interesse am Wachstum durch:
Streben nach Konsumgütern, bessere Infrastruktur
Streben nach soz. Sicherheit, bessere Einkommensverteilung
Wehrpotential wird unterstützt
höherer Lebensstandard, Vollbeschäftigung
Wachstumsgrenzen: Publikation des \"Club of Rome\" 1973: \"Grenzen des Wachstums. Ein internationales Team von Wissenschaftlern zeigte, daß das WW nicht grenzenlos ist, daß es freie Güter nicht grenzenlos gibt. Die Assimilationskapazität der Umwelt darf nicht überschritten werden,
die Technik muß rohstoffschonende Methoden finden (Recycling,
Regeneration, usw.) wegen Rohstoffknappheit und Umwelt-verschmutzung. Auch das Bevölkerungswachstum führt zu negativen
externen Effekten.
3. Geldwertstabilität: Geldwert = Kaufkraft, daher im Interesse von Haushalt und Unternehmen. Geldwertstabilität = die durch den Geldwert repräsentierten Güter (Spielraum ist 3 % und mehr). Das Preisniveau ist das Maß der Kaufkraft, Inflation führt zu Kaufkraftsenkung. Die veröffentlichten Inflationsraten sind grundsätzlich 1 % über der tatsächlichen (statistische Differenz meist 1%).
Die Berechnung des Geldwertes erfolgt durch Indizes:
- Verbraucherpreisindex: Hauptmeßzahl, wie sich das Preisniveau monatlich ändert. Vom öst. statist., Zentralamt berechnet, es gibt 10 Verbrauchergruppen. 4 köpfige Familie/Warengruppe im Warenkorb.
- Lohn-Preis-Dynamik: durchschnittlicher HH mit Berücksichtigung aller Schichten ==> Konsumgewohnheiten, Zurechnung einer best. Kaufsumme
($ 9000).
Baukostenindex: Hoch und Tiefbau, Konjunkturindikator.
Großhandelspreisindex: schwankt stärker als VerbraucherPI.
Tarif-Lohn-Index: Entwicklung der Löhne der Unselbständigen.
Index der Außenhandelspreise: = terms of trade. Verhältnis der Export zu den Importpreisen.
BIP-Deflator: Preisniveau aller Güter, die im Inland angeboten angeboten werden.
4. Gerechte Einkommensverteilung: der finanzielle Anreiz einer langen Ausbildung muß trotzdem erhalten bleiben. Die EV ist ein sozialpolitisch und WiPol. umstrittenes Problem. Es gibt 2 Prinzipien (Kriterien) für die EV:
Leistungsprinzip: Einkommen an Leistung des einzelnen gebunden. Ist sehr ungerecht (Behinderte, Kranke,..).
Bedarfsprinzip: jeder bekommt, was er zum Leben braucht; es ist ein korrigierendes Prinzip; der Bedarf ist schwer zu messen, Leistungsanreiz geht verloren ==> siehe ehemaliger Ostblock.
Die Kombination dieser beiden Prinzipien ist sinnvoll.
Primärverteilung: ohne Staatseingriffe.
sekundäre EV: Umverteilung durch Staat (durch progressive Einkommenssteuer, Versicherungen,...)
Weiters unterscheidet man:
funktionelle EV: Verteilung des gesamten Einkommens auf die Prod.faktoren. Gibt Auskunft darüber, wie das Volksvermögen vertilgt wird. Verteilt wird aufgrund der Faktoren in der Produktion.
personelle: Verteilung auf Personen oder Personengruppen, unabhängig, welche Stellung sie in der Produktion beziehen und woher sie das Einkommen beziehen. Bsp.: sekundäre EV ist eine personelle EV.
LORENZKURVE:
Die Lorenzkurve dient zur Darstellung der EV, sie zeigt sehr gut das Ausmaß des reich-arm-Gefälles. Je weiter die Lorenzkurve t von der Diagonale 0A entfernt ist, desto ungerechter ist die EV(sehr weit rechts unten ist t bei Entwicklungsländern). Der Gini Koeffizient ist das Maß der Konzentration der personellen Einkommen. Er ist das Verhältnis der Fläche über der Lorenzkurve bis zur Diagonalen 0A (schraffierte Fläche) zum gesamten Dreieck unter der Diagonalen. In unserem Bsp. verdienen die ersten 20 % nur ca. 2 % des Einkommens, die nächsten 20% erhalten 6%, die dritten 20 % sind im Besitz von 12 %, die vierten von 25 % und die fünften von 55 % des Einkommens.
Einkommensverteilungspolitik.
Besteuerung: progressive Einkommenssteuer: gestaffelt von 0 bis 50 %.
Umverteilung durch Umsatzsteuer (indir. Steuer wie
Luxussteuer).
Umverteilung durch Sozialversicherungsbeiträge von reich auf arm.
Umverteilung durch Krankenversicherung
Umverteilung durch Pensionsversicherung von jung auf alt.
Staatssubventionen(Lebensmittel, Wohnungen)
öffentliche Gratisleistungen
Finanzausgleich zwischen öffentlichen Haushalten
Staatliche Preispolitik: Tarife
Eingriff in Primärverteilung durch Preis und Wettbewerbspolitik
Internationale Sozialpartnerschaft(Entwicklungshilfe)
Vermögensverteilungspolitik:
Vermögenssteuer: echte Vermögenssteuer: trifft Vermögen (1%)
unechte Vermögenssteuer:trifft Ertrag aus Vermögen
Sparförderung; Erbschaftssteuer
Quellensteuer
Bodenreform
Auch Humankapital muß berücksichtigt werden.
Ziele: Reiche sollen nicht reicher werden, Arme sollen aufschließen, dadurch Erhalt der politischen Stabilität.
Verteilungstheorie der Klassiker:
* Smith: - Grundbesitzer: erhalten ein Einkommen, das auf einer Monopolstellung durch den Bodenbesitz beruht, die sogenannte Besitzquote.
- Arbeitnehmer: erhalten für ihre unselbständige Arbeit die Lohnquote als Anteil am Volksvermögen.
- Unternehmer: die Profitquote ist der Anteil des Einkommens aus Unternehmertätigkeit am Volkseinkommen.
* Ricardo: - Bodenrente: ist der Ausgangspunkt, der landesübliche Gewinnsatz. Je fruchtbarer, desto höher der Ertrag = Qualitätsrente für Eigentümer. Je höher die Bevölkerungsdichte, desto schlechtere Böden werden bewirtschaftet.
- Grenzboden: gerade noch bearbeitet, um letzte Einheit Nahrung zu produzieren.
Renten, die größer sind als die auf dem schlechtesten Boden, gehören dem Eigentümer.
- Intensitätsrente: mehr Faktoreinsatz für mehr Ertrag auf gleichem Boden. Der Arbeiter erhält einen Grundlohn.
Gewinn = Grenzertrag Grundlohn
==> Streben nach Zustand, bei dem Wirtschaftswachstum = 0.
Verteilungstheorie der Neoklassik:
= Grenzproduktivitätstheorie
Gegeben: Faktoren, Nachfrage, Technik; aber wie Verteilung?
Die Güterpreise bestimmen den Lohn: Lohn = Grenzproduktivität der Arbeit
Folge: Gewerkschaft sinnlos, bei zu großer Lohnsteigerung käme es als Ausgleich zu Arbeitslosigkeit.
Kritik an dieser Theorie: Annahme der Markträumung
Investitionen und Fortschritt bleiben unberücksichtigt
Wie läßt sich Arbeitsproduktivität messen?
Begriffe:
Lohndifferentiale: unterschiedliche Löhne sind erklärbar durch: Schwerarbeit, Bildung, Verantwortung; In diesen 3 Fällen sind höhere Löhne nur allzu verständlich.
Gewinne: entstehen durch mehr Risiko, bzw. Neuerungsrenten.
5. Außenhandelsgleichgewicht: siehe Makro.
Außenhandel = Gesamtheit der wi. Beziehungen der VWen. Nutzung der internat. Arbeitsteilung, Forderung und Ver¬pflichtung zum Ausland sollen sich ausgleichen. 3 Teile: Warenhandel, Dienstleistungen, Zahlungsverkehr;
Sinn: - das Fehlen von Bedarfsmitteln verhindern
- Ergänzung der inländische Bedarfsmittel
Außenhandel: Beziehung einer VW zur anderen
Beziehungen aller VWen ==> Weltwirtschaft
Zahlungsbilanz: Gesamtheit aller wi. Transaktionen (Zahlungen und Verpflichtungen), die innerhalb von Staaten in einem Jahr getroffen werden. Sie ist die Gesamtheit aller folgenden Bilanzen:
Leistungsbilanz: besteht aus Außenhandelsbilanz (Gegenüberstellung von Ex und Importen), Dienstleistungsbilanz (Kauf und Verkauf, Im und Export von Dienstleistungen Fremdenverkehr), sowie der Übertragungsbilanz = Transferbilanz (Pensionen anderer Staaten an Ö. und umgekehrt).
Kapitalbilanz: Kapitalbewegungen zum In und Ausland.
Devisenbilanz: umfaßt alle Änderungen von Devisenbeständen.
Dieses Kapitel wird in Makro genauer bearbeitet.
ps: Bilanz: ist die Gegenüberstellung zweier Ergebnisse !
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