Die Kuba-Krise sollte zu einem Wendepunkt in den sowjetischen-amerikanischen Beziehungen werden. Von da an schien zwischen den Supermächten ein stillschweigendes Agreement zu herrschen, sich nicht mehr unmittelbar in die Machtpolitik der anderen einzumischen. So hielten z.B. die USA still beim sowjetischen Einmarsch 1968 in Tschechoslowakei, und sie beließen es auch 1980 beim sowjetischen Einmarsch in Afghanistan bei leeren Protestgesten. Andererseits hielt sich auch die Sowjetunion während der Eskalation des Vietnam-Krieges bedeckt, wo bei sie vielleicht hätten helfen können um schlimmeres zu verhindern.
Ich finde das der oft zu jung und unerfahrende Präsident, ein großes Gespür für die Situation erwies. Zum Beispiel, die erste bedeutende Entscheidung, die getroffen werden musste, war gleichzeitig eine Grundlage für das friedliche Ende der Kuba-Krise. Kennedy entschied sich zugunsten einer Seeblockade, nicht wie zuerst die meisten der EX-COMM - Mitglieder für einen Luftangriff gegen militärische Ziele auf Kuba. Die gewählte Seeblockade war ein Druckmittel, dass je nach Bedarf verschärft werden konnte - bis zur totalen Isolation Kubas. Ein Luftangriff wäre weder eine gute Erwiderung gleich zu Anfang der Krise gewesen, noch hätte er alle Raketen vernichten können. Dazu wäre eine Invasion notwendig gewesen und diese hätte viele Opfer gefordert. Daher wurde ich sagen das es eine persönlicher Erfolg war für den Präsidenten.
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