Bei dem Anfang März 2004 begonnenen Wahlkampf kam es zunächst zu Protesten von Angehörigen der Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001. Sie warfen George W. Bush vor, Fotos aus jener Zeit, die den Präsidenten zusammen mit der Feuerwehr vor dem Hintergrund der Trümmern zeigen, für seinen Wahlkampf zu missbrauchen. Auch die ersten gegenseitigen Anschuldigungen ließen nicht lange auf sich warten. Am 8. März 2004 warf Bush Kerry auf einer Wahlkampftour in Texas unverantwortliches Handeln vor. Der Senator habe sich vor zehn Jahren für massive Einschnitte im Geheimdienstbudget eingesetzt. Kerry, ebenfalls in Texas auf Wählersuche, griff Bush im Gegenzug wegen einer seiner Ansicht nach rücksichtslosen Außenpolitik an. Bis Juni 2004 war der Wahlkampf durch den andauernden Konflikt im Irak und vor allem durch die Bilder über von US-Armeeangehörigen misshandelte Häftlinge in irakischen Gefängnissen geprägt. War vor dem Wahlkampf die Außenpolitik die Stärke und die Wirtschaftspolitik die Schwäche der Regierung von George W. Bush, so stellte sich das Mitte des Jahres 2004 genau andersherum dar. Eine Umfrage vom 7. März 2004 in Florida sah Kerry mit 49 Prozent deutlich vor Bush, der 43 Prozent erhalten würde. Nader war mit 3% weit abgeschlagen. Im Schlüsselstaat Ohio trat Nader - vermutlich mit Rücksicht auf den wie prognostiziert knappen Ausgang - nicht an.
Finanzierung:
Der Wahlkampf hat nach Schätzungen bis zu 3,9 Milliarden US-Dollar gekostet und war damit der teuerste US-Wahlkampf aller Zeiten. Im Vorfeld war versucht worden, die Ausgaben durch eine Neuordnung der Parteienfinanzierung zu begrenzen. Dies führte aber zu zahlreichen Umgehungsstrategien.
Debatten:
Am 13. März 2004 forderte John Kerry den Amtsinhaber George W. Bush zu monatlichen Fernsehduellen heraus. Bush lehnte ab und verwies dabei auf die scharfe Rhetorik des Herausforderers. Die traditionellen drei Fernsehrunden vor der Wahl fanden aber statt. Drei Präsidentschaftsdebatten wurden von der \"Kommission für Präsidentschaftsdebatten\" angesetzt:
- 1. Debatte: 30. September 2004 an der Universität von Miami /öffentliches Fernsehen PBS. Themen: Außenpolitik und Heimatschutz.
- 2. Debatte: 8. Oktober 2004 an der Washington University in St. Louis/ Sender ABC.
- 3. Debatte: 13. Oktober 2004 an der Arizona State University/ CBS. Themen: Innenpolitik und Wirtschaftspolitik.
Vize-Präsidenten-Debatte:
Eine Vizepräsidentendebatte wurde angesetzt:
5. Oktober 2004 an der Case Western Reserve University/ Sender PBS.
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