Tausch und Arbeitsteilung sind wesentliche Anwendunsgebiete der Opportunitätskosten. Sie sind Mittel zur Überwindung der Knappheit und zur Erhöhung der soz. Wohlfahrt. Pareto-Kriterium:
Soziale Wohlfahrtserhöhung bedeutet, den Nutzen an Gütern eines einzelnen zu erhöhen, ohne daß sich der Nutzen an Gütern eines anderen Gesellschaftsmitgliedes verringert.
d.h.: wenn sich der Nutzen bei zwei erhöht und bei einem verringert, so gilt das nicht als Wohlfahrtssteigerung (nach Pareto).
Die Wohlfahrtsfunktion leitet sich aus der individuellen Nutzenfunktion ab.
Das Pareto Kriterium zeigt, daß W/Ui größer 0 ist.
a.) das Tauschprinzip:
Güter werden freiwillig ausgetauscht, wenn zumindest einer davon einen Vorteil hat, also die Opportunitätskosten durch das Getauschte aufgewogen oder sogar verringert wurden. Auf diese Weise wird die soz.Wohlfahrt ohne zusätzliche Güterproduktion erhöht.
b.) Arbeitsteilung: man erreicht mit gegebenen PFen einen höheren Produktionsertrag, weil
Vermeidung von Zwischenschritten
learning by doing
Ausnutzung der unterschiedlichen Fähigkeiten
Nachteil: Monotonie (man kann es übertreiben).
bsp. Arbeitsteilung: Jeder Bauer hat Zeit von 12h zur Produktion von Fleisch und Getreide.
mik07
Fleisch Fleisch
12 12
11 11
10 10
9 9
8 8
7 Produktions= 7
6 möglichkeits = 6
5 kurven 5
4 4
3 3
2 2
1 1
Getreide Getreide
1 2 3 4 5 6 7 8 1 2 3 4 5 6 7 8
Bauer B produziert: Bauer A produziert:
1kg Fleisch in 1h 1kg Fleisch in 2h
1kg Getreide in 3h 1kg Getreide in1,5 h
In 12h produziert er: in 12h produziert er:
12kg Fleisch oder 6kg Fleisch oder
4kg Getreide 8kg Getreide
Bauer B produziert Fleisch billiger als A, er benötigt weniger Arbeitsstunden für die gleiche Menge, hat also bei Fleisch die absoluten Kostenvorteile.
Bauer A hat die absoluten Kostenvorteile bei Getreide.
Nehmen wir zuerst den Zustand der Autarkie an. Jeder Bauer produziert 6h lang
Fleisch und 6h Getreide.
Bauer B: 6kg Fleisch und 2kg Getreide. Die Opportunitätskosten für die
Produktion von 1kg Getreide sind 3kg Fleisch (OK=3).
- Bauer A: 3kg Fleisch und 4kg Getreide.
Die Opportunitätskosten für die Produktion von 1kg Getreide sind
0.75kg Fleisch (OK=0.75).
Beide Bauern zusammengenommen erreichen ein Produktionsoptimum von
9kg Fleisch und 6kg Getreide.
Im Zustand der Arbeitsteilung produziert Bauer A 12h Getreide (er hat dort die abs. Kostenvorteile = geringere Opport. Kosten) und Bauer B
produziert 12h Fleisch (hat bei Fleisch abs. Kostenvorteile)
Das neue Produktionsoptimum: 12kg Fleisch + 8kg Getreide.
Durch Kippung des Koordinatensystems von Bauer 3 erhält man folgende
Graphik:
mik08
Fleisch
8 7 6 5 4 3 2 1
12 1
11 2
10 3
9 m 4
8 5
7 z 6
6 7
5 z 8
4 9
3 10
2 11
1
1 2 3 4 5 6 7 8
Bei Autarkie kann Bauer A 3kg Fleisch und 4kg Getreide, Bauer B 6kg Fleisch und 2kg Getreide produzieren. Das macht zusammen 9kg Fleisch und 5kg Getreide.
Durch die Arbeitsteilung kann sich jeder Bauer auf das Gut spezialisieren, welches er kostengünstiger herstellen kann, wo also die Oportunitätskosten am niedrigsten sind. Das macht zusammen 12kg Fleisch und 8kg Getreide. Man kann die Geraden verwirklichen. Für jeden Bauer entsteht ein Wohlfahrtsgewinn (Z). Jeder Bauer produziert das Gut, bei dem er die absoluten Kostenvorteile hat.
Durch die Arbeitsteilung hat sich die Transformationskurve erweitert.
Bsp.: Arbeitsteilung - Komparative Kostenvorteile
mik09
Fleisch
12
11
10 Produktionsmöglichkeitskurven
9
8
7
6
5
4
3
2
1 Getreide
1 2 3 4 5 6
Annahme:
Bauer A braucht für 1kg Weizen 4h, 1kg Fleich 2h
Bauer B braucht für 1kg Weizen 3h, 1kg Fleich 1h
Bei 12h Arbeit ergeben sich folgende Produktionsmöglichkeiten:
Bauer A: 3kg Getreide oder 6kg Fleisch.
Bauer B: 4kg Getreide oder 12kg Fleisch.
Bauer B hat die absoluten Kostenvorteile sowohl bei Getreide als auch bei Fleisch. Trotzdem kann es zu Wohlfahrtswirkungen kommen, denn:
Bauer B kostet die Produktion von einem Kilo Getreide den Verzicht auf 3kg Fleisch (Op.K=3). 3h/1h =3
Bei Bauer A betragen die Opportunitätskosten nur 2. 4h/2h =2
Es kann somit für B einen Wohlfahrtsgewinn geben, wenn er für 1kg Getreide weniger als 3kg Fleisch bezahlen muß.
Wenn andererseits A für 1kg Getreide mehr als 2kg Fleisch bekommt, rentiert es sich auch für ihn.
Daher profitiren beide gleich, wenn A Getreide und B nur Fleisch produziert und A sein Getreide (er hat hier die relativen Kostenvorteile) gegen 2,5kg Fleisch verkauft.
Theorie der absoluten Kostenvorteile Adam Smith
Theorie der relativen Kostenvorteile David Ricardo
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