Im Voraus muss gesagt werden, dass diese Übungen mit dem Pferd als Ziel das Zusammenführen von Kind und Pony zum Zweck der Auseinandersetzung, der Anpassung, des Einfühlens und des Rücksichtnehmens, wie die Erziehung zur Regelmäßigkeit, Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Ordnung, Selbstüberwindung und Abhärtung haben.[54]
Die Übungen werden jedoch unterschieden:
Ø Emotional - kognitiver Bereich:
- Wahrnehmungsschulung: auditiv, visuell, taktil
- Aufbau von Verantwortungsbewusstsein
- Erhöhen der Frustrationsgrenze
- Annehmen von Korrekturen von Erwachsenen
- Stärkung des Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit und des
Selbstwertgefühls
Ø Motorischer Bereich:
- Beherrschung von Gleichgewicht und Koordination
- Einfühlen in die Bewegung des Pferdes/Ponys
- Benutzung des rhythmischen Bewegungsablaufes zum Zwecke der
Entkrampfung und Lockerung
Ø Übungen im sozial- integrativen Bereich
- Helfen und Hilfe annehmen können
- Abbau von aggressiven Verhaltensweisen
- Anerkennung und Einhalten von gemeinsam erstellten Regeln
- Aufbau von Beziehungen und von Vertrauen zum Partner
- Eingliederung der Ich - Ansprüche in das Gruppengeschehen
(Kompromisse eingehen können)
- Aufbau von Freundschaften[55]
Ø Übungen im Kommunikationsbereich[56]
Marianne Gäng schreibt, dass aus diesen Übungen vom Pädagogen neue Übungen zusammengestellt werden sollen. Diese Übungen können während der Therapie gemeinsam mit dem Kind ausgedacht werden.
Ich möchte nun auf einen der Bereiche näher eingehen:
Übungen, die den Emotional - kognitiven ansprechen:
Ziel dieser Übungen ist es, Körper und Seele in Einklang zu bringen, sodass sich ein gesundes ICH entwickeln kann. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass man die Behinderungen in anderen Bereichen gezielter angehen kann.
Die Pädagogin beobachtet das Kind, welches zu ihr in die Stunde kommt, sie achtet auf die Körperhaltung und auf seine Bewegungen, da sie dadurch die momentane seelische Stimmung des Kindes ein wenig einschätzen kann.
Das Kind reitet einige Runden, ohne dass ihm Anweisungen gegeben werden. Die Körperhaltung spielt hier eine wichtige Rolle.
Sitzt das Kind mit hängendem Kopf und zusammengefallenem Körper auf dem Pferd, so ist wahrscheinlich mit seinem seelischen Gleichgewicht nicht alles in Ordnung.
Wichtig ist immer, dass das Kind mit dem Pferd bevor es auf ihm reitet, Kontakt zu ihm aufnimmt. Es soll sich intensiv mit dem Tier auseinandersetzen, ohne dass die Pädagogin jederzeit eingreifen kann.
Das Kind soll sich selbstständig mit dem Pferd beschäftigen. Erst wenn die "Bekanntmachung" vorüber ist, kann mit den Übungen angefangen werden.
Übung: "Hans Guck - in - die - Luft"
Übung: Lieb sein mit dem Pony
Ponys bzw. Pferde sind auch immer selbst mit der eigenen Wahrnehmung beteiligt. Sie sind sehr konzentriert und versuchen oft auch die wackelige "last" auszubalancieren wenn sie merken, dass das Kind herunter zu fallen droht.[57]
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