Eine Behandlung, die sich nur auf die körperlichen Symptome der Betroffenen konzentriert, kann natürlich nicht die Sucht selbst beseitigen. Magersüchtige Patientinnen, die in einem Krankenhaus künstlich ernährt werden, haben dadurch noch lange nicht ihr Essverhalten geändert und erleiden nach der Entlassung oft sofortige Rückfälle. Trotzdem kann die Symptombehandlung notwendig und hilfreich sein, wenn es darum geht, Leben zu retten oder die körperliche Leistungsfähigkeit zumindest soweit wieder herzustellen, dass eine Therapie möglich ist. Als Ergänzung zu anderen Maßnahmen eignet sich bei manchen Personen auch die Einnahme von Medikamenten. Insbesondere Antidepressiva können Heißhungeranfälle dämpfen und depressive Verstimmungen, die oft Begleiterscheinungen von Essstörungen sind, positiv beeinflussen. Sie regulieren den Neurotransmitter Serotonin, der das allgemeine Wohlbefinden reguliert.
Diese Maßnahmen stellen jedoch nur eine Symptombehandlung dar; sie verändern weder das Essverhalten, noch behandeln sie die Probleme, die hinter der Sucht stecken.
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