Internationale Politiker und Gemeinschaften griffen in das Geschehen des Karikaturenstreit mit neutraler, teils zurückhaltenden Position ein. Zwar warf US-Außenministerin Condoleezza Rice besonders Syrien und dem Iran vor, gewaltvolle Aktionen während Demonstrationen gegen die Zeichnungen mit Absicht entfacht zu haben, um diese zu ihrem Vorteil zu nutzen und damit den Terrorismus zu vergrößern, jedoch forderten die USA trotz dieser Äußerungen eine friedliche Lösung ohne Gewalt, welches nicht nur neben US-Präsident George W. Bush gefordert wurde, sondern auch von Jordaniens König Abdullah. Es wurde betont, auch von deutschen Politikern, dass Ärger und Kränkungen der Muslime legitim seien, jedoch Proteste mit Todesopfern und anderen an terroristische Aktionen erinnernde Ausschreitungen inakzeptabel seien und auf kein Verständnis zu treffen sind. Dies bekräftigte auch Bundespräsident Horst Köhler, auch im Namen der Staatschefs Finnlands, Italiens, Lettlands, Österreichs, Portugals und Ungarns, welche Brandstiftungen oder Morddrohungen scharf verurteilten.1 Die Außenminister von Schweden und Finnland kritisierten dagegen Rasmussen, der in einer inakzeptablen Art gehandelt habe.
Andere bedeutende Politiker zeigten sich dagegen besorgt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan appellierte an die Presse, dass es nicht möglich sei, die Pressefreiheit als Schutz vorzuziehen und damit Religionen zu beleidigen. "Die Pressefreiheit sollte immer in einer Weise angewandt werden, die den Glauben und die Lehren aller Religionen vollständig respektiert"2, so Annan zur Karikaturensituation. Er forderte auch Muslime zur Annahme einer Entschuldigung der Presse auf um weitere Streitigkeiten zu beenden. Auch das britische Außenministerium oder Sprecher des Vatikans bezeichneten die Zeichnungen als beleidigend, appellierten jedoch auch daran, dass Gewaltaktionen unnütz und nicht weiterbringend seien. Häufig stellten Politiker von internationaler Höhe auch fest, dass durch weitere Gewaltaktionen und weitere Uneinsicht seitens der "Jyllands - Posten" - Redaktion ein Kulturkampf ausbrechen könnte, worum sich viele besorgten, wie beispielsweise der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier.
Sogar der Papst wandte sich letztendlich an beide Konfliktpartner und forderte die Einstellung zum Frieden. Sowohl in Europa, wie auch in Arabien steht die Frage nach Konsequenzen auch in Form von Rücktritten im Raum. So bietet z.B. der libanesische Innenminister Sabei wegen der Ausschreitungen in Beirut seinen Rücktritt an, sein Gesuch wird jedoch abgelehnt. Auch der Rücktritt des dänischen Regierungschefs Rasmussen wird gefordert, auch dieser bleibt jedoch im Amt.
Der italienische Reformminister Calderoli von der rechtsgerichteten Lega Nord kündigt jedoch seinen Rücktritt an, da ein TV-Auftritt Calderolis, bei dem er ein T-Shirt mit einer der umstrittenen Mohammed-Karikaturen getragen hatte, massive Proteste ausgelöst hatte. Im Gegenzug zu Friedensaufrufen forderten die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan die Muslime zum \"Heiligen Krieg\" wegen der Mohammed-Karikaturen auf. Auch Abbrüche diplomatischer Verbindungen werden aus den arabischen Teilen gefordert zu Ländern mit Veröffentlichung.
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