Das Ergebnis der Systemanalyse bildet die Grundlage für die Softwareentwicklung. Dieses Ergebnis kann in Form von Diagrammen, Pseudocodes oder Struktogrammen vorliegen.
Die Wahl der Programmiersprache ist u.a. von
- der gewünschten Portabilität (Kompatibilität zu anderen Betriebssystemen),
- den bereits bestehenden Softwarelösungen oder den Zukunftsperspektiven,
- der Erfahrung im effizienten Einsatz mit dieser Sprache abhängig.
Die Produktivität der Softwareentwicklung steigt durch den Einsatz von sogenannten CASE Tools in Verbindung mit 4 GL Sprachen beträchtlich.
(vgl. Band II Programmiersprachen)
CASE ist die Abkürzung für Computer Aided Software Engineering. Dahinter steht ein durchgängiges Konzept, bei dem der Computer von Beginn des EDV Projekts bis zum Umsetzen in eine Programmiersprache Unterstützung anbietet.
Im Idealfall können CASE Tools aufbauend auf die Festlegung der Datenstruktur und die Methodenbeschreibung automatisch ein Programm in der gewünschten Programmiersprache generieren.
Als 4 GL (fourth Generation Language, Programmiersprachen der 4. Generation) werden Programmiersprachen bezeichnet, deren Funktionsumfang wesentlich größer als der Programmiersprachen der 3. Generation ist. Mittelpunkt dieser Systeme bildet in den meisten Fällen ein Datenbanksystem mit vielen Tools, die es ermöglichen in kürzester Zeit neue Eingabeprogramme oder Auswertungen zu generieren.
Beispiele: ORACLE, DATAFLEX, PROGRESS, INGRES, MAGIC.......
IV.3. Testverfahren
Die Testverfahren sollen die korrekte und fehlerlose Funktion des Gesamtsystems sicherstellen.
Wenn es bei der Systemanalyse gelungen ist, das Gesamtsystem in viele unabhängige Module zu gliedern, ist das Testen wesentlich einfacher. In diesem Fall wird mit einem Einzeltest zunächst geprüft, ob jeder Modul das gewünschte Ergebnis (Schnittstelle) bringt. Dies kann auch zeitlich unabhängig voneinander geschehen, da die Eingabeschnittstellen selbst (z.B. mit einem Editor) erzeugt werden können.
Erst wenn alle Module derart geprüft wurden, wird deren richtiges Zusammenspiel in einem Integrationstest getestet.
Bei größeren Projekten ist es in manchen Fällen zweckmäßig, einen sogenannten Parallellauf durchzuführen. Dabei wird eine gewisse Zeit hindurch das neue System (Nachfolgesystem) neben dem alten System durchgeführt und die Ergebnisse miteinander verglichen.
Dieses Verfahren belastet den Betrieb erheblich, da es mehr als den doppelten Aufwand (Lernkurve und Abstimmarbeit) verursacht. Es ist auch nur in jenen Fällen geeignet, bei denen das neue System dieselben Aufgaben wie das alte System erfüllt (was z.B. in unserem Fallbeispiel nicht der Fall ist).
|