Unter Priming versteht man die Wirkung von bestimmten Informationen auf spätere Informationsverarbeitung.
Ein alltägliches Beispiel hierfür ist das Gesellschaftsspiel "Tabu", bei dem ein Spieler seiner eigenen Mannschaft einen Begriff erklären muß, ohne bestimmte Tabu-Begriffe zu gebrauchen. Der Spieler hat eine Liste mit diesen Tabu-Wörtern. Liest er sie durch, kommt ihm keine andere Möglichkeit in den Sinn, den Begriff zu erklären, als nur mit diesen Wörtern. Durch das Durchlesen der Tabu-Wörter werden gerade diese besonders verfügbar, sie sind besser präsent. Diese erhöhte Verfügbarkeit ist eine Version des Priming-Effektes.
Eine andere Version ist jene, daß nur ein Begriff selbst nach einer vormaligen Verarbeitung besser verfügbar ist, sondern daß auch der Zugriff auf semantisch ähnliche Begriffe erleichtert wurde. Mit Hilfe des Primings kann der Abruf eines ganzen Netzwerkes von Bedeutungen wahrscheinlich gemacht werden. ( Bsp.: Brot - Butter, rot - Blut )
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