25.1. Plankostenrechnung
Grundlage der Plankostenrechnung ist die Istkostenrechnung. Die Plankostenrechnung ist eine Vorschau- und Vorgaberechnung. Vorschauwerte sind unverbindliche Plandaten, welche die wahrscheinliche zukünftige Kostenentwicklung des Betriebes oder einzelner Teilbereiche aufzeigen. Vorgabewerte sind verbindliche Plandaten, die dem Betrieb oder einzelnen Teilbereichen als realistisch erreichbare Ziele vorgegeben werden. Das Kernstück der Plankostenrechnung ist der Soll-Ist-Vergleich.
Ihr Wesen besteht in der Aufstellung und Vorgabe von Sollziffern für mehr oder weniger große Zeiträume. Im Rahmen der Planung der Kosten gibt sie allen Kostenstellen, Kostenarten als Sollkosten vor und macht diese zr Grundlage einer ständigen Kostenkontrolle.
29.1.1 Arten der Plankostenrechnung
. Starre Plankostenrechnung
Hierbei werden Einzel- und Gemeinkosten als Plankosten ermittelt und ohne Berücksichtigung veränderlicher Istbeschäfftigung als Sollwert eingesetzt. Plankosten entsprechen also den Sollkosten. Die laufende Abrechung ist einfach, jedoch in den meisten Fällen nicht zufriedenstellend, da nur die Gesamtabweichung ausgewiesen wird, ohne Berücksichtigung des kostenbeeinflussenden Beschäftigungsgrades. Nur bei Fixkosten führt diese Methode zu befriedigenden Ergebnissen.
. Flexible Plankostenrechnung
Die zu einer vorgegebenen Planbeschäftigung ermittelten Plankosten werden in jeder Abrechungsperiode der jeweiligen Istbeschäftigung angepaßt. Hierzu werden überwiegend die Plankosten in fixe und porportionale Anteile aufgelöst und die Sollkosten in Abhängigkeit von der Istbeschäftigung ermittelt. Sehr oft werden nur die porportionalen Plankosten in porportionale Sollkosten entsprechend der abweichenden Istbeschäftigung umgewandelt. Durch Addition mit den meist beschäftigungsunabhängigen Fixkosten ergebn sich die Gesamt-Sollkosten. Die flexible Plankostenrechnung zeigt beim Soll-Ist-Vergleich die Verbrauchsabweichungen in Abhängigkeit zur Istbeschäftigung auf und ist dadurch wesentlich aussagekräftiger als die starre Plankostenrechnung.
29.2. Deckungsbeitragsrechnung - Grundbegriffe
Die Teilkostenrechnung teilt die Kosten in mengenabhängige (variable) und zeitabhängige (fixe) Kosten auf. Die mengenabhängigen Kostenanteile werden einem Kostenträger direkt zugerechnet. In der Kostenrechnung werden sie als Grenzkosten bezeichnet.
Grenzkosten sind die Kosten, die bei der Fertigung einer zusätzliche produzierten Mengeneinheit zusätzlich entstehen.
Bei der Deckungsbeitragsrechnung werden die mengenabhängigen Kosten eines Erzeugnisses oder eines Auftrages ermittelt und der Erlös wie nachstehend bestimmt:
Erlös=Netto-Verkaufspreis je Mengeneinheit - mengenabhängige Kosten.
Der Deckungsbeitrag ist die Differenz nach folgender Gleichung:
Deckungsbeitrag=Erlös - mengenabhängige Kosten.
oder auch
Deckungsbeitrag=Erlös-Grenzkosten.
Der Deckungsbeitrag ist der Erlösanteil, der die nicht direkt dem Kostenträger zurechnenbaren zeitabhängigen (fixen) Kosten abdeckt. Er kann entweder stückbezogen oder periodenbezogen sein.
29.2.1 Arten der Deckungsbeitragsrechnung
Man unterscheidet zwischen Art von Deckungsbeiträgen.
Der zeitbezogene Deckungsbeitrag wird ausgedrückt als
Deckungsbeitrag je Fertigungsstunde in Schilling/h
Deckungsbeitrag je Zeitabschnitt in Schilling/Monat
oder auch als
Deckungsbeitrag in Deckungsbeitrag in Schilling/Zeitabschnitt / Gesamterlös in Schilling/Zeitabschnitt * 100
Der mengenbezogene Deckungsbeitrag wird ausgedrückt als
Deckungsbeitrag je Mengeneinheit in Schilling/Mengeneinheit
Deckungsbeitrag je Auftrag in Schilling/Auftrag
oder auch als
Deckungsbeitrag in Deckungsbeitrag in Schilling/Mengeneinheit / Gesamterlös in Schilling/
Mengeneinheit * 100
29.2.2 Anwendungen der Deckungsbeitragsrechnung
Die Deckungsbeitragsrechnung kann die Vollkostenrechnung nicht ersetzen. Langfristig kann ein Unternehmen nur exsistieren, wenn alle anfallenden Kosten durch die Umsetzerlöse gedeckt werden. Die Vollkostenrechnung berücksichtigt diese Binsenwahrheit. Die Deckungsbeitragsrechnung ist jedoch für die kurzfristige Planung prädestiniert. Sie liefert als Instrument der Angebotskalkulation und Preisbildung aussagefähige Orientierungshilfen für die Überbrückung vorübergehender Rezessionsphasen.
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