= ein zielgerichtetes Gebilde (System), welches eine zweckmäßige Ordnung aufweist (= Struktur).
Der Begriff Organisation ist im doppelten Sinne mit dem menschlichen Handeln verbunden:
a) als Strukturierungsvorgang:
= organisieren
b) als die jeweilige Struktur:
= Ergebnis der Tätigkeit; organisieren (Organisation)
Die Unternehmensorganisation ist eine planmäßige, zweckorientierte Ordnung (Regelung, Kombination) der Produktionsfaktoren zur Erfüllung von Daueraufgaben und Dauerleistungen. Sie legt fest was woraus, wann, wo, wie und wozu gemacht wird und wie die Information läuft.
5.1. Vorbedingungen einer Organisation
a) Teilbarkeit:
Die Aufgabenstellung muß einen teilbaren Umfang haben.
b) Wiederholbarkeit:
Aufgaben müssen sich gleich oder ähnlich wiederholen lassen.
c) Zielvorgabe:
Die Aufgabe muß einen Zweck erfüllen.
5.2. Entscheidungen in einer Organisation
a) Disposition:
Darunter verstehen wir eine Einzelmaßnahme im konkreten Einzelfall, die keine strukturierende Wirkung hat. Die Gültigkeitsdauer ist nur kurzfristig.
Bsp: Arbeitsauftrag (Bestellauftrag)
b) Improvisation:
Dies sind mehr vorübergehende Maßnahmen, die nur beschränkte Gültigkeitsdauer haben. Die Gültigkeitsdauer ist mittelfristig und weißt nur bedingte bzw. teilweise strukturierte Wirkung auf. z.B.: Ersatz für Maschinenbruch, Betriebsmittelausfall, ...
c) Organisation:
Hier werden mit vollstrukturierter Wirkung Entscheidungen getroffen oder Maßnahmen ergriffen, welche langfristige Gültigkeit besitzen bzw. \"bis auf Widerruf\" (Änderung).
Gültigkeitsdauer strukturierende Wirkung
Disposition kurz keine
Improvisation mittelfristig bedingt
Organisation langfristig (b. a. W.) (unbedingt) voll
5.3. Ausmaß der Organisation
Es gilt das Prinzip der goldenen Mitte, es muß immer ein gewisses Gleichgewicht vorhanden sein.
d.h. es darf keine Über- oder Unterorganisation bestehen.
Überorganisation:
Darunter verstehen wir eine zu starke Strukturierung. Auf Grund vieler, übersteigender und versteifter Dauerregelungen bleibt nur ein geringer Spielraum für die freie Disposition;
d.h. der Betrieb verliert an Flexibilität und er reagiert nur langsam auf Veränderungen.
Unterorganisation:
Unterorganisation ist dann gegeben, wenn zu geringe Strukturierung vorliegt; d.h. es ist hier ein zu großer Spielraum für Dispositionen gegeben. Eine Koordination des Betriebsgeschehens ist nur schwer ersichtlich; für den Einzelnen ergibt sich das Gefühl der Unordnung des Durcheinanders (Tohuwabohu/Chaos) ...
Es ist ein erhöhter Aufwand (Mehrkosten) für die Disposition notwendig.
Organisationsgrad:
Der OG ist abhängig von:
- Branche
- Ausbildung der Mitarbeiter
- von der hierarchischen Ebene
- Art der Produktion (Einzelserien, Massenfertigung)
- technischer Entwicklungsstand
5.4. Die Stelle (Stellen)
Die Stelle ist ein fiktiver und/oder realer Ort, an dem bestimmte (eindeutig definierte) Aufgaben, die zur Erreichung der Betriebsziele notwendig sind, durchgeführt werden.
Eine Stelle besitzt 3 Merkmale:
Für eine Stelle gilt daher:
- eine Aufgabe muß vorhanden sein
- die Stelle muß für die Aufgabe geeignet (kompetent) sein
- sie muß für das Ergebnis dieser Aufgabe die Verantwortung tragen
Je nach Ausprägung der Merkmale unterscheidet man:
a) Funktionsstelle:
= ausführende Stelle
b) Stabstelle:
= Stelle ohne Ausführungskompetenz und für Beratung und Hilfestellung zuständig
c) Instanzstelle:
= Stelle mit Entscheidungs- oder Weisungskompetenz
5.5. Organisationspyramide
In der Unternehmensorganisation wird das Zusammenwirken der Stellen untereinander festgelegt
d.h. was von wem zu machen ist und wer wem etwas zu sagen hat.
Der Aufbau erfolgt in Form einer Pyramide, wir sprechen von einer hierarchischen Gliederung
(Über-, Unterordnung).
1. Ebene: Chef, Direktion
2. Ebene: Abteilungsleiter
3. Ebene: Meister
4. Ebene: Facharbeiter
5. Ebene: Arbeiter
5.6. Arten der Organisation
a) Aufbau- und Ablauforganisation (ABO & ALO/AFO)
b) natürliche oder künstliche Organisation (vom Menschen geschaffene Organisation)
c) formale, informale (informelle) Organisation
formale Organisation:
= normale, offizielle, autorisierte, gesetzliche, ... Organisation
informelle Organisation:
bildet sich aufgrund von Neigungen, Sympathien, gemeinsame Interessen, Freundschaft,
gemeinsame Hobbies, ...
In einem Betrieb ist ideal, wenn formale und informelle Organisation sich decken.
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