Jede Volkswirtschaft muss sich, bzw. will sich vor ausländischer Konkurrenz schützen. Dies kann einerseits durch Zölle = Tarife geschehen, andererseits durch nichttarifarische Mittel, welche wir nun erklären wollen.
Einige dieser Maßnahmen sind im Rahmen der WTO als Ausnahmeregeln erlaubt. Importorientierte Staaten , die Zahlungsbilanzprobleme haben, können zum Beispiel nichttarifarische Handelshemmnisse anwenden um ihre Bilanz zu stabilisieren. Meistens werden diese Mittel jedoch ausserhalb der WTO angewandt. Dabei werden immer neue Varianten nichttarifarischer Handelshemmnisse erfunden, daher ist es eines der Hauptziele der WTO diese nichttarifarschen Handelsbeschränkungen abzubauen. Beispiele dafür, wie zum Beispiel jap. Autos in Österreich odernationale Normen findet ihr auf unserem Thesenblatt. Ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit ist als die USA 1997 drohten, ihre Häfen für japanische Schiffe zu sperren, als Vergeltung für deren extrem hohe Gebühren für ausländische Schiffe.
Weltweit tätige Konzerne umgehen Importbeschränkungen in dem sie Tochterunternehmen auf fremden Märkten, sprich fremden Ländern, gründen und als nun einheimische Unternehmen keine Gebühren für ausländische Importe zahlen.
Nachdem 93 und 94 die Autoexporte in die EU stark gedrosselt wurden drängen japanische Autokonzerne auch auf Tochterwerke in Europa bzw. höhere Exporte. Der Streit geht darum, ob die rund 100 000 Schweden, Finnland und Österreich gelieferten japanischen Autos das EU-kontingent erhöhen oder nicht. Japan drängte auf eine Entscheidung der WTO. Bis zum EU Beitritt Österreichs mussten die Japaner einen Präferenzzoll zahlen und Österreich Aufträge für Zulieferteile garantieren. Seit dem Beitritt zur EU muss Österreich den höheren EU-Zoll anwenden. Dadurch verschlechterte sich die Marktposition der Japaner in Österreich, zugleich nahmen aber auch die Exporte der österreichischen Zulieferfirmen nach Japan ab.
Da diese Zölle für alle europäischen Ländern gelten und japanische Autokonzerne trotzdem ihre zuvor höheren Verkaufszahlen erhalten wollten, kündigte z. B. Toyota an, neben seinem ersten Werk in England eine zweite Fabrik in Frankreich zu bauen. Obwohl Polen günstigere und billigere Voraussetzungen bot, fiel die Entscheidung für Frankreich. Vermutlich, weil sie damit die europäischen Schutzzölle umgehen können und sie dadurch auch von Anfang an in der Eurozone liegen.
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