Erfolgreiche Marken sind mit Tradition verbunden, wobei es ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, seiner Marke ein verläßliches konstantes, aber gleichzeitig doch jugendlich flexibles Gesicht zu geben. Schließlich muss das Produkt den sich ständig ändernden Erwartungen der potentiellen Kunden angepasst werden.
Damit sich Markenartikel durchsetzen können müssen aber zuerst einige fundamentale Voraussetzungen erfüllt werden.
Erstens gleichbleibende Qualität und garantierte Menge, was beides nur zu gewährleisten ist durch die modernen, mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Fertigungmaschinen. Die sind im wesentlichen erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus den USA nach Europa importiert worden.
Zweitens ist die Institution Marke für eine Gesellschaft konzipiert, in der eine entwickelte Mittelschicht vorherrscht, die über genügend Kaufkraft verfügt.
In polarisierenden Gesellschaften mit kleinen Oberschichten und einer breiten armen Massenbevölkerung (wie in den Entwicklungsländern) kann die Marke ihre Funktion als Werbebotschafter nur sehr beschränkt bis gar nicht erfüllen.
Als dritte Voraussetzung bedarf es eines flächendeckenden Netzes von schnellumsatzfähigen Läden, um große Stückzahlen an die breiten Massen zu bringen. Die markenbewusste Firma Nike beispielsweise besitzt sogenannte "Nikestores" in den wichtigsten Metropolen der Welt, das sind große Einkaufstempel, in denen ausschließlich Sportartikel der Marke Nike vertrieben werden.
Auch die Marketingleute profitierten von der Aufwertung des gesellschaftlichen Images der Werbung. Mancherorts wurde Werbung sogar als Kunst bezeichnet, dort wo sie progressiv und herausfordernd war. Man erinnere nur an die schon legendären Fernsehspots der Schuhhandelfirma Humanic. Sie entwickelte sich von einer unmoralischen Schmuddelbranche zu einem ästhetischen und sinnhaften Phänomen. Angesichts der schon sehr störend wirkenden Flut an Botschaften in unserer Zeit ist dieses Argument mit Vorsicht zu genießen, vor allem da die Masse der Werbespots immer noch eine Masse ansprechen wollen und in den wenigsten Fällen Anspruch auf gehobeneres Niveau erheben. Und da wo der Nerv der Masse
getroffen werden will, ist selten Kunst im wahrhaftigen Sinne anzutreffen.
Das Image und die mythologische Aufladung der traditionellen Großmarken ist mit einem Siegeszug der amerikanischen Lebensform verbunden. Die Mentalität des "Easy Way of Life" aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten steckte zuerst Europa an und wird jetzt in den Rest der Welt exportiert. Die Marken symbolisieren den Triumph der westlichen Kultur und als solche sind sie weder unpolitisch noch "einfach Produkte".
Gerade in der jetzigen Zeit der neu aufflammenden Konflikte zwischen Ost und West, Reich und Arm, Christentum und Islam, sind diese erfolgreichen Exportschlager Zielscheiben von ausgelebten Aggressionen gebenüber des Systems. Einige Mac Donald`s Filialen, das Paradeexportunternehmen der Amerikaner, wurden schon Opfer von Anschlägen und Vandalakten, verübt von Radikalen oder Globalisierungsgegnern. Das ist der Beweis für den Symbolcharakter den Markenprodukte besitzen, der allerdings auch negative Folgen haben kann.
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