Vor allem im Zusammenhang mit der internationalen Verschuldungskrise der Entwicklungs- und Schwellenländer wurde seit den 80er Jahren Kritik an der Gewährung von Krediten
durch den IWF geübt. Die kritische Diskussion wurde durch Argumente gegen die vom IWF geforderten rigorosen Sparauflagen entfacht. Sie brachten dieser multilateralen
Institution den Vorwurf ein, dass mit dem Zwang zum staatlichen Sparen negative binnenwirtschaftliche Folgen und soziales Elend verbunden seien. Denn der verschuldete Staat spart vorwiegend zunächst an Sozialprogrammen und an Subventionen für Grundnahrungsmittel. Diese Sparmaßnahmen betreffen überwiegend die Einkommensschwachen. Außerdem wird moniert, dass die Strukturanpassungsprogramme des IWF die ökonomische Entwicklung in den betroffenen Ländern auch behinderten. Angesichts der Asienkrise seit 1997 und der Wirtschafts- und Finanzkrise in Russland 1998 fragten Kritiker zusätzlich nach der Angemessenheit des IWF-Engagements in regionalen Krisensituationen.
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