Aufbau der Europäischen Zentralbank Europäisches System der Zentralbanken Die nationalen Zentralbanken der Europäischen Union (25) und die Europäische Zentralbank (EZB) bilden zusammen das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Dänemark, Schweden und das Vereinigte Königreich nahmen nicht an der EWU teil und können somit auch nicht den Euro einführen. Damit müssen die NZB dieser Staaten eine eigene Geldpolitik betreiben und sind an der Geldpolitik des Euroraums nicht beteiligt. Die Geldpolitik des ESZB wird von der EZB übernommen. Die gemeinschaftliche Koordination der Geldpolitik erfolgt im EZB-Rat. Der EZB-Rat setzt sich aus den Mitgliedern des EZB-Direktoriums (EZB-Präsident, Vize-Präsident und 4 weitere Mitglieder) und den Präsidenten der Notenbanken zusammen, die an der EWU teilnehmen.
Die EU war jedoch von vornherein angelegt, eine gemeinschaftliche Politik zu betreiben. Dass heute nur 12 statt 25 EU-Staaten an der EWU teilnehmen, ist nicht im Interesse der Gemeinschaft und der Koordination eines europäischen Binnenmarktes. Somit wurde ein Erweiterter EZB-Rat aufgestellt, der die gesamteuropäische Geldpolitik analysiert, an dem auch Präsidenten der Notenbanken der No-EMU-Members teilnehmen. Diese Konstellation ist als Zwischenlösung gedacht, da man mit der Teilnahme ausnahmslos aller EU-Staaten rechnet. Künftigen Beitrittskandidaten bleibt dieser Weg versperrt. Beitrittskandidaten können der EU nur unter der Bedingung beitreten, langfristig auch der EWU beizutreten.
Die Erfahrungen in der Welt haben gezeigt, dass unabhängige Notenbanken am ehesten für eine Geldwertstabilität Sorge tragen können. Somit unterstehen die nationalen Notenbanken nur noch der EZB und diese ist unabhängig! Sie dürfen keine Weisungen politischer Instanzen der Gemeinschaft oder einzelner Länder entgegennehmen. Zudem ist jede Form der Kreditgewährung des ESZB an den Staat verboten und somit eine wichtige Quelle von Inflation gebannt. Das Statut der EZB gilt als eins der modernsten der Welt. Von der gesetzlich-institutionellen Seite her, stehen die Chancen also gut, dass die EWU eine Erfolgsgeschichte wird. ___________________________________________________________________________ Der Euro Die Einführung des EURO Die Einführung des Euro - zunächst als so genanntes "Buchgeld" - erfolgte mit Wirkung zum 1.
Januar 1999, und zwar nur in den Ländern, die die im Vertrag festgelegten Kriterien erfüllten bzw. erfüllen. Die Einführung von Euromünzen und -scheinen fand planmäßig am 1. Januar 2002 statt. In einer (freiwilligen) Übergangsphase nahm der Einzelhandel nationale Währungen noch bis Ende Februar 2002 an, Banken tauschten kostenlos in Euro um. Die nationalen Zahlungsmittel der einzelnen teilnehmenden Länder sind ab Juli 2002 ungültig.
Euro-Länder Zwölf der 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) gehören der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) an. In diesen Ländern wurde zum 1. Januar 1999 (bzw. in Griechenland erst zum 1. Januar 2001) die Gemeinschaftswährung Euro zunächst als Buchgeld eingeführt, und zum 1. Januar 2002 löste der Euro hier die nationalen Währungen auch als Bargeld ab.
Allgemein Die Bezeichnung "Euro" wurde vom Europäischen Rat im Dezember 1995 in Madrid beschlossen, da der Vertrag von Maastricht keinen Namen für die einheitliche Währung vorsah. Die Auswahl der Banknotenmotive erfolgte durch die Staats- und Regierungschefs im Dezember 1996 in Dublin, die der Münzen im Sommer 1997. Die vom Österreicher Robert Kalina entworfenen Eurobanknoten sind für alle Teilnehmerländer einheitlich gestaltet und besitzen keine nationalen Merkmale und Symbole. Sie werden von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt/Main zu 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro ausgegeben. ___________________________________________________________________________ DIE ENTWICKLUNG DES EURO Der Euro legte nach seiner Einführung in elf EU-Staaten zunächst einen "fulminanten Start" hin. Presse und Politik jubilierten über die "lockere Erfüllung der Maastrichtkriterien", einen Anstieg des DAX um 4,4 Prozent, der Euro Stoxx 50 um 4,4 Prozent und befürchteten gar, dass der Euro eine zu harte Währung werden und die Exporte gefährden könne.
Die Realität antwortete konsequent: War der Euro an den ersten Handelstagen noch bis auf einen Wert von über 1,15 US-Dollar je Euro gestiegen, so fiel er von da an fast beständig nach unten. Trotz einer vorübergehenden Erholung im Herbst 1999, verlor die Gemeinschaftswährung bis zum Mai 2000 gegenüber dem US-Dollar 32,8 Prozent, gegenüber dem japanischen Yen 39,8 Prozent und gegenüber dem britischen Pfund 24,5 Prozent. Nach einer kurzen Phase der Stabilisierung im Juli 2000 ging die Abwertung weiter, bis auf ein Verhältnis von 80 US-Cent je Euro. Der Euro stabilisierte sich und stieg bis auf ein Verhältnis von 1,13 US-Cent je Euro.
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